Magazin

Wikileaks' wirkliches Verdienst

Die Offenlegung der Menschenverachtung

Das US-Außenministerium zeigt sich nach der Veröffentlichung weiteren brisanten Materials besorgt, denn die nationale Sicherheit stehe auf dem Spiel. Dies ist so ziemlich die einzige offizielle Reaktion, nachdem Wikileaks erneut über Greuel im Kriegsgebiet berichtete. Das Leben von US-amerikanischen Soldaten stehe nun auf dem Spiel, kam einzig als Resumee über die offiziellen Kanäle des deutschen Bündnispartners. Weiterlesen … »

Eine linke Tour

Ein Zeitgeist, der so gar nicht in den Zeitgeist paßt

Das ausschlaggebende Problem sei dieser linke Esprit, der sich durch die Mehrzahl der Zeitungen, der Kolumnen und Feuilletons ziehe. Ein Geist, der sich zu verständnisvoll, zu zurückhaltend und blind für Realitäten präsentiere. Einer, der Reformen behindert, unbequeme Wahrheiten unterbindet und die Sachzwänge dieser Welt einfach nicht durchblicken will. Ein Geist, der aus den bedruckten Blättern entweicht und sein Bukett in der gesamten bundesrepublikanischen Welt verströme; der den Institutionen Links um! zurufe, die CDU weichspüle und sozialdemokratisiere, eine Sprache der political correctness installiere. Der linke Zeitgeist, so sind sich nicht wenige Publizisten und Meinungsmacher sicher, habe die Bundesrepublik fest im Griff. Weiterlesen … »

Noch einmal Kommunismus

Ein Interview mit Slavoj Žižek

Der Titel der Konferenz “Idee des Kommunismus“, die vom 25. bis 27. Juni in Berlin stattfand, signalisierte den Versuch, eine Diskussion über den Kommunismus erneut anzustoßen, ein gewisses Insistieren, dass etwas aus den Ruinen jener Experimente zu retten sei, die unter diesem Namen so offensichtlich gescheitert sind. Als die Volksbühne, der Ort der Veranstaltung, schon wieder umdekoriert wurde und die letzten Konferenzteilnehmer längst gegangen waren, trafen sich SAMI KHATIB, JAN ROLLETSCHEK und BENEDIKT WAHNER zu einem Gespräch mit dem Philosophen und Psychoanalytiker SLAVOJ ŽIŽEK, der die Konferenz zusammen mit Alain Badiou instigiert hatte. Weiterlesen … »

Kein Sieg in Sicht

Mexikos Drogenkrieg

Als Felipe Calderón 2006 sein Amt als Präsident antritt, verspricht er siegessicher ein schnelles Ende der Drogenkartelle. Bis heute sind in dem „Drogenkrieg“ über 28.000 Menschen gestorben – Kriminelle, Polizisten, Soldaten und nicht zuletzt Zivilisten. Doch der Einsatz der Armee hat den Drogenhandel nicht ernsthaft eingeschränkt, nur brutalisiert. Weiterlesen … »

Bis dass der Profit uns scheidet

Wie sich die Ehe rechnet

Der Bund fürs Leben als Kosten-Nutzwert-Analyse! Henrik Ankenbrand bemüht Ökonomen, die dem Streit der Geschlechter neues Kanonenfutter lieferten. Wer von der Ehe profitiere, wer die höchste Glücksdividende (sic!) einführe: all das würden Wirtschaftler nun analysiert und ausgewertet haben. Und siehe da: die Ehe ist ein Männergenesungswerk, eine Institution, an der sich Männer bereichern, weil Frauen viel fürsorglicher auf des Gatten Wohl achten, als das andersherum der Fall ist. Weiterlesen … »

Der elitäre Kleinbürger

Zu Thilo Sarrazins Thesen
Der elitäre Kleinbürger
Bild von Björn Kietzmann

Nicht zum ersten Mal meldet er sich zu Wort, der ehemalige Berliner Finanzsenator und jetzige Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin. Und eines muss man ihm lassen: er hat ein Gespür für provokante Thesen, die ihm immer wieder große Aufmerksamkeit in den Medien verschaffen. Aber was will dieser Mann eigentlich, und worauf gründet sich sein Weltbild? Weiterlesen … »

Inmitten Zierkissen

Auf dem Sofa einer entpolitisierten Epoche

Vereinzelt vernimmt man sie noch, die Vergleiche, die unsere Zeit mit der der Weimarer Republik in Verwandtschaft stellen. Wie damals herrsche Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, drifte man in radikale Exzesse ab - wie vorzeiten drängen sich Erwerbslose mit griffigen Werbephrasen auf: Mache alles! oder Ich bin ein Mann für alle Fälle! schilderten sie sich selbst aus - nur der Duktus sei heute moderner, so smart wie die smarte Fassade unserer Epoche, heute sage man: jede Arbeit ist für mich zumutbar! Weimar ist!, das hört man oft, ist für viele zur fixen Idee geworden. Dabei wird ein wesentlicher Aspekt ausgeblendet, der unsere Zeit nicht mit Weimar verschwistert sein läßt. Weiterlesen … »

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