Presseschau Amerika

Legitimitätslücke

Über die von den Putschisten organsierte Wahl in Honduras
Weißer Rauch über Tegucigalpa <br/>Foto von  Aaron Ernesto Ortizlopez
Weißer Rauch über Tegucigalpa Foto von Aaron Ernesto Ortizlopez

Nach dem Putsch und der schwelenden Staatskrise in Honduras haben nun von den Putschisten organsierte Wahlen stattgefunden, die von der Opposition als gefälscht angesehen werden und nicht anerkannt werden. Deutschlandfunk Hintergrund blickt auf die sozialen Probleme und Machtverhältnisse des Landes. Der Lateinamerikaexperte Harald Neuber stellt im Neuen Deutschland und auf der Internetseite Amerika21.de die Frage, ob die amerikanische und deutsche Regierung auf eine Anerkennung der Wahlen einschwenken.

Das kleinste Glied in der Kette

Der Prozess gegen den Lageraufseher John Demjanjuk
Sobibor <br/>Foto von Emmanuel Dyan
Sobibor Foto von Emmanuel Dyan

Die Frankfurter Rundschau berichtet über den Prozess gegen den gebürtigen Ukrainer John Demjanjuk, der sich als Kriegsgefangener für den Dienst im Vernichtungslager Sobibor meldete. In der  Süddeutsche Zeitung kommentiert Heribert Prantl den Standpunkt der Verteidigung, demnach Demjanjuks Dienst eine Überlebenstrategie war, während die deutsche Justiz das Gros der deutschen Beteiligten nicht oder kaum belangte. Deutschlandfunk Hintergrund sprach mit Zeitzeugen.

Neue Ziele, alte Probleme

Der Kurswechsel des Westens in Afghanistan

Der Afghanistan-Experte Jürgen Wagner beschreibt den Kurswechsel der westlichen Politik am Hindukusch. Mittlerweile hat die NATO offenbar das Ziel, für Demokratie und Frieden zu sorgen, auch offiziell aufgegeben. Statt dessen soll verstärkt in den Aufbau einer landeseigenen Armee und Polizei investiert werden, um mittelfristig die eigenen Truppen zu entlasten. So oder so - der verheerende Krieg wird weitergehen und die korrupt-autoritäre Karzai-Regierung erhält weiterhin Unterstützung. Aber die skeptischen Stimmen mehren sich.

Die Wiege des Mißtrauens

Die Geschichte der gespannten Beziehungen zwischen den USA und Iran

Deutschlanfunk Hintergrund berichtet über die tieferen Gründe für das schwierige Verhältnis zwischen den USA und dem Iran. Einerseits der Putsch der CIA gegen der Premier Mohammad Mossadegh 1953 nach der Verstaatlichung des Erdölsektor, anderseits die Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran 1979. Beide Ereignisse hätte Traumata bei der jeweils anderen Seite hinterlassen.

Tanz um den roten Knopf

Die Angst der Amerikaner vor dem pakistanischen Atomwaffen

Seymour Hersh schrieb für die aktuelle Ausgabe des New Yorker ein umfangreiches Dossier über das pakistanische Atomwaffenarsenal. Die USA haben demnach eine streng geheime Eingreiftruppe aufgebaut, die zum Einsatz kommen soll, falls die Waffen in falsche Hände geraten sollten. Allerdings habe das pakistanische Militär die Amerikaner falsch über die Standorte informiert, da sie ihnen wiederum nicht trauen, daß diese Informationen an die Inder weitergegeben werden. Hersh hat mit ehemaligen und aktiven pakistanischen und amerkanischen leitenden Beamten und Politikern gesprochen, um herauszufinden, wie weit der Einfluß der Islamisten im Militär reicht.

Auswähler und Frager

Eine kurzer Blick auf den Qualitätsjornalismus
Seymour Hersh mit seinem Buch "Chain of Command" <br/>Foto von Steve Rhodes
Seymour Hersh mit seinem Buch "Chain of Command" Foto von Steve Rhodes

Die Sendung Markt und Medien des Deutschlandfunks stellt die Frage nach Qualitätsjounalimus in Deutschland. Recherchieren Journalisten noch vor Ort, werden Regierungsmeldungen ungefragt übernommen und sind Blogmedien eine Alternative? Als Gegenbeispiel dient eine Sendung über die Journalistenlegende Seymour Hersh, der die Willfährigkeit der Journalisten zu Zeiten des amerikanischen Präsidenten Bush kritisiert.

Bläschen am Horizont

Die Fortsetzung der Finanzkrise erscheint wahrscheinlich
 <br/>Foto von bainbitsch
Foto von bainbitsch

Die Politik meint den Ausweg aus der Finanzkrise gefunden zu haben. Daneben gibt es skeptische Stimmen, die nach dem Platzen der Internetblase 1999/2000 und dem Ende Immobilienblase mit knapp angewendeter Kernschmelze des Finanzsystems ein schneller  werdendes Krisenkarroussel sehen. Laurent Cordonnier listete im September in der Le Monde diplomatique die Schwachstellen des Finanzsystems auf. Indes meint Nouriel Roubini in der Financial Times Deutschland in der Federal Reserve Bank einen Blasenproduzenten zu erkennen.

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