Presseschau Beitrag

Mit allen Mitteln

Amerikanische Hubschrauberpiloten töten im Irak Zivilisten wie im Computerspiel
Amerikanischer Apache-Kampfhubschrauber nahe Bagdad
Amerikanischer Apache-Kampfhubschrauber nahe Bagdad

Die amerikanische Kriegsführung und die Öffentlichkeitspolitik des Pentagon stehen erneut in der Kritik. Anlass ist die Tötung von über zehn Zivilisten durch die Piloten von Apache-Hubschraubern in Bagdad am Morgen des 12. Juli 2007; darunter waren zwei Journalisten von Reuters, zwei Kinder wurden schwer verletzt. Reuters versuchte durch den Freedom of Information Act an die Videoaufnahmen der Hubschrauber zu gelangen. Dieses Vorhaben scheiterte, das Pentagon informierte die Öffentlichkeit systematisch falsch – nun sind die Bänder allerdings Wikileaks zugespielt worden. Das Material wurde auf der Seite collateralmurder.com veröffentlicht.

Julian Assange von Wikileaks vergleicht das Verhalten der Piloten mit Computerspielern, denen menschliches Leben nichts zähle:

Ihr Ziel war es in diesem Computerspiel die Höchstpunktzahl zu erreichen.

Bereits in der Vergangenheit wurde deutlich, daß die Amerikaner im Irak keine Rücksicht auf Zivilisten nehmen. Der italienische Sender RAI strahlte 2005 den Beitrag »Fallujah, The Hidden Massacre« aus, der über den Einsatz von Weißem Phosphor bei der Offensive in Falludscha im November 2004 berichtete. Wohngebiete, in denen feindliche Kämpfer vermutet wurden, sind flächendeckend mit dem Material bombadiert worden, das sich durch die Kleidung frißt und Menschen bei lebendigen Leib verbrennen läßt. Damit verstießen die USA gegen internationale Abkommen, die diese Waffe ächten.