Auswähler und Frager
Die Sendung Markt und Medien des Deutschlandfunks stellt die Frage nach Qualitätsjounalimus in Deutschland. Recherchieren Journalisten noch vor Ort, werden Regierungsmeldungen ungefragt übernommen und sind Blogmedien eine Alternative? Als Gegenbeispiel dient eine Sendung über die Journalistenlegende Seymour Hersh, der die Willfährigkeit der Journalisten zu Zeiten des amerikanischen Präsidenten Bush kritisiert.
Einheit von unten?
20 Jahre nach dem Mauerfall stapeln sich die Rückblicke. Deutschlandradio Kultur suchte im Länderreport nach dem entscheidenden Übergang der Freiheitslosung »Wir sind das Volk« zur Losung der deutschen Einheit »Wir sind ein Volk«. Vanessa Fischer findet heraus, daß dabei durch CDU und Bild-Zeitung nachgeholfen wurde.
Untiefen im Untersuchungsausschuß
Der Skandal um das Nuklearmüllager Asse wird derzeit von einem Untersuchungsausschuß des niedersächsischen Landtags aufgearbeitet. Christiane Gref stellt in der Zeit die Frage, wie es bei der Helmholtz-Gesellschaft und die ihr untergeordneten Gesellschaft für Strahlenforschung zu Verdrängen und Versagen kommen konnte. Ein Grund liege in der Nähe zur Nuklearwirtschaft. Deutschlandfunk hörte sich die Aussage des ehemaligen Asse-Leiters beim Untersuchungsausschuß an.
Projekt mit Widersprüchen
Deutschlandfunk Hintergrund beobachtet in einer fünfteiligen Serie wie die neue schwarz-gelbe Koalition teils geschickt, teils ungeschickt laviert. Erstaunlich erscheint dabei die nach außen hin gerichtete starke Betonung des Sozialen - selbst von der neoliberal verschriehenden FDP. Die Serie bemüht sich dabei spürbar um politische Neutralität auf Kosten der Kritik. Dennoch werden interessante Einblicke in Stimmen, Widersprüche und in Biographien der Protagonisten sichtbar.
Leben mit dem Regelsatz
Datenschutz, Hartz IV-Sätze von Kindern - die Opposition sitzt nicht in Berlin, sondern in Karlsruhe, könnte manch politischer Beobachter vermuten. Erst das Urteil der Bundesverfassungsrichter hat Kinderarmut in Deutschland zu einem in Medien und Öffentlichkeit diskutierten Thema gemacht. Deutschlandfunk Hintergrund schaute sich die Lebensrealität von Kindern an, die mit dem Regelsätzen auskommen müssen.
Zwei mal Schlamassel
Deutschlanfunk Hintergrund bespricht zwei Seiten der afghanischen Medaille: Ein Rückblick in die Vergangenheit der sowjetischen Besatzung in der 80er Jahre vergleicht die Fehler dieser Invasion mit dem aktuellen westlichen Einsatz. Zum anderen wird ein Blick in die aktuelle Kontroverse innerhalb der amerkanischen Regierung geworfen. Militärs und verschiedene Fraktionen der Obama-Administration sind sich uneinig über die weitere Strategie. Beide Beiträge zeigen Skepsis, den Afghanen das eigene Wertsystem aufzuzwingen.
Hundert Jahre Feindschaft
Deutschlandfunk Hintergrund berichtet von der zaghaften Annäherung zwischen Armenien und der Türkei, deren Verhältnis durch die Massaker an Armeniern vor fast hundert Jahren immer noch getrübt ist. Der Fußball - beide Länder sind in eine WM-Qualifikationsgruppe gelost worden - dient als Vehikel der Diplomatie und Grund gegenseitiger Besuche. In beiden Ländern gibt es Widerstände, aber auch gemeinsame Interessen. Daß gespannte Verhältnis Armeniens zum turksprachigen Aserbaidschan ist ein Hindernis, aber der Westen unterstützt nicht zuletzt wegen Energieinteressen die Initiative.