»Nestlégate« und die Justiz
Der schweizer Konzern Nestlé hat eine Firma beauftragt, Attac und andere kritische Organisationen gezielt auszuspionieren und zu beeinflussen. Anschließend hat der zuständige Untersuchungsrichter alles getan, um diesen Skandal zu vertuschen. Darüber ist nun ein Buch erschienen.
Global Player in Pantoffeln
Die Zeit wirft einen Blick unter den Schirm des mächtigen russichen Gaspromkonzerns. In der sibirischen Großstadt im Polarkreis Nowy Urengoi ist der Konzern allmächtiger Pate, dessen Sozialleistungen umfangreich sind.
Die Spur des Geldes
Werner Rügemer schreibt einen Aufsatz mit amüsant polemischen Unterton über Ende und Niedergang des Bankhauses Sal. Oppenheim, der »Vermögensverwaltung der oberen 10000, denen die Hälfte Deutschlands gehört«. Er blickt zurück auf dessen Geschichte im Nazireich, dessen Schlüsselrolle in der Bundesrepublik und den durch windige Geschäfte verursachte Niedergang. Rügemer schrieb ein Buch über die Privatbank, dessen Veröffentlichung die Bank mit Prozessen zu verhindern versuchte.
Konzernkultur
Der Chef der Deutsche Post AG Frank Appel wollte trotz anders lautender Tarifverträge die Arbeitszeit erhöhen und ruderte seinen Konzern an den Rande eines Streiks kurz vor der Weihnachtszeit. Caspar Dohmen schildert die schärfer werdende Auseinandersetzung zwischen Post und Gewerkschaften.
Besondere Dienstleistungen
Die Überwachungsaffäre der Telekom mag der gravierenste Datenschutzskandal eines deutschen Konzerns in diesem Jahrzent gewesen sein. Einerseits benutzt man die Vetrauensdaten der eigenen Dienstleitung, indem Verbindungsdaten ausgewertet werden, anderseits ist das Ausmaß des Eindringes in die Privatspähre immens - auch bei Journalisten. Hans Leyendecker und Klaus Ott schildern in der Süddeutschen Zeitung die umfassende Überwachung des freien Journalisten Detlef Gürtler, bei der offenbar ein ehemaliger Nachrichtendienstler für den Konzern arbeiteten.
Medienwandel in Zahlen
Der Blogger Holger Schmidt bespricht auf seinem Blog Netzökonom in der FAZ eine Studie zum Mediengebrauch. Danach nehme die Nutzung des Internets verglichen mit anderen Medien beschleunigt zu. Die Fachzeitschrift Werben und Verkaufen stellt eine Studie vor, nach der sich das Netz in den kommenden 15 Jahren zum primären Unterhaltungsmedium entwickle.
Konzentration und Alternativen
Daniel Leisegang beschäftigt sich in einem Essay mit der Zukunft des Buches. Durch Digitalisierung verändern sich die Verhältnisse fundamental. Google drohe durch sein Digitalisierungsprogramm zum Monopolisten zu werden. Leisegang begrüßt daher das drohende Scheitern des amerkanischen Entschädigungsabkommens. Er analysiert die Alternative »Open Access«, die sich allerdings noch in den Kinderschuhen befinde, aber der Konzentration der Verlage für Fachzeitschriften entgegenwirken könne.