Presseschau Militär

Fragwürdige Strategie

Ein genauer Blick auf die lokalen Kriege in Pakistan
Waziristan  <br/>Foto von Gregor Enste
Waziristan Foto von Gregor Enste

Die miltärischen Auseinandersetzungen zwischen Talibangruppen und der Armee in Pakistan haben bisweilen Formen eines Krieges angenommen. Die Vetreibung der Gruppen aus dem im Norden gelegenen Swattal habe laut UNHCR zu einer der größten Flüchtlingskatastophen der Dekade geführt. Die nun folgenden Auseinandersetzungen im Afghanistan angrenzenden südlichen Waziristan werden ebenso erbittert geführt. Muhammad Idrees Ahmad sieht den Armee-Einsatz in der Le Monde diplmatique mit Skepsis. Die Behauptung, die Taliban stünden kurz vor der Übernahme der Macht in dem Land seien als Propaganda zu werten und der schwammige Begriff der Taliban und die dem Einsatz zugrunde liegende Analyse führe dazu, die Bevölkerung in die Opposition zu treiben.

Quo vadis, China?

60 Jahre Volksbefreiungsarmee
Chinas Armee im Wandel der Zeit <br/>Foto von lee83
Chinas Armee im Wandel der Zeit Foto von lee83

In einer umfangreichen Studie werden der aktuelle Zustand und die Perspektiven der chinesischen Armee behandelt. Neben den technischen und organisatorischen Umstrukturierungen und Modernisierungen wird auch die veränderte politisch-strategische Ausrichtung analysiert: Weg von der rein defensiven Haltung der Vergangenheit hin zu mehr internationalen Einsätzen. Die Führung bewegt sich dabei in einem »Spannungsfeld zwischen Machtdemonstration und Integration« und ist sich auch keineswegs einig über den zukünftigen Kurs des Landes.

Neues aus dem Geheimfach

Das NATO-Geheimpapier über die Bundeswehr und die Lage in Afghanistan
Minenfeld in Afghanistan <br/>Foto von Carl Montgomery
Minenfeld in Afghanistan Foto von Carl Montgomery

Die junge Welt sprach mit Kennern des Nato-Geheimpapiers zum von deutschen Kommandeuren befohlenden Bombardement bei Kundus. Demnach kritisiert die NATO die Bundeswehr massiv für den unverhältnismäßigen Einsatz gegen interne Regeln. Die Zeitung titelt daher: »Es war ein Massaker.« Der linke Nachrichtendienst German-Foreign-Policy.com analysiert die Lage in Afghanistan. Es stünden massive Konfklikte zwischen Warlords bevor, die teilweise mit der Regierung verbündet seien. Die Regierung in Washington dagegen setzte sich von Karsais Zentralregierung ab, und erstellt Analysen über Seperatbündnisse mit einzelnen Parteien und Warlords. Zugleich wachse in Deutschland die Distanz zum Einsatz.

Drohungen und Geheimabkommen

Die Spannungen im Norden Südamerikas nehmen zu
Blick auf Bogota <br/>Foto von Tijs Zwinkels
Blick auf Bogota Foto von Tijs Zwinkels

Das geheime Stationierungsabkommen für amerikanische Basen in Kolumbien stößt bei den südamerikanischen Nachbarstaaten auf Empörung und wenig Gegenliebe. Ralf Streck schreibt auf Telepolis, daß dieses Abkommen gegen die kolumbianische Verfassung verstoße und ein wesentlicher Grund für das Wettrüsten in der Region sei. Das vorgebliche Ziel der Bekämpfung des Drogenhandels stehe hinter dem Ziel der stategischen Kontrolle der lokalen Energieressourcen zurück.

Ringen der neuen Mächte

Die Rivalität Indiens mit China
Indisches U-Boot <br/>Foto von tongkai
Indisches U-Boot Foto von tongkai

Die Le Monde diplomatique diskutiert in ihrer aktuellen Ausgabe den Aufstieg Indiens von einer Regional- zu einer Geomacht. Dessen Grundlagen seien das Nuklearabkommen mit den USA, die durch U-Boote gewonnene Zweitschlagskapazität, die konventionellen Streitkräfte und die wirtschaftliche Entwicklung Indiens. Allerdings ist diese Entwicklung geprägt von der alten Rivalität zu Pakistan und der neuen zu China, das im indischen Ozean seien Enfluß verstärkt. Bereits Ende letzten Jahres hatte die Zeitung - hier ergänzend erwähnt - in zwei Artikeln die indische und chinesische Sicht im Ringen um Macht in Asien besprochen.

Ein Militär mit angeschlossenem Staat

Das pakistanische Militär und seine Zauberschüler
Pakistanische Soldaten an der indischen Grenze <br/>Foto von nokes
Pakistanische Soldaten an der indischen Grenze Foto von nokes

Deutschlandfunk Hintergrund unterrichtet den Zuhörer über das komplizierte Verhältnis zwischen Militär und Dschihadis in Pakistan. Die Gruppen, die der Staat in der ungleichen Auseinandersetzung mit Indien und gegen die Sowjetunion in Afghanistan aufbaute, haben sich verselbständigt und verfolgen ihre eigene Agenda.

Russland zwischen Anspruch und Realität

Potenzial und Grenzen seines Militärs
 <br/>Foto von jimforest
Foto von jimforest

In einer ausführlichen Studie befasst sich Margarete Klein mit der Entwicklung der russischen Armee, die in den letzten zwei Jahrzehnten dramatische Veränderungen erfuhr. Während einerseits die Atomwaffen noch immer dem Niveau einer Weltmacht entsprechen, gilt das für die meist veraltet ausgerüsteten und ineffizient geführten konventionellen Truppen längst nicht mehr: der Übergang vom Massenheer des Kalten Krieges zur flexiblen Kampfführung des Informationszeitalters ist bisher kaum gelungen. Weiterlesen … »

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