Presseschau Südasien

Klima und Wetter

Die Zusammenhänge der Wetterphänomene in Pakistan und Rußland
Flut in Pakistan <br/>Foto von Globovisión
Flut in Pakistan Foto von Globovisión

Die extreme Hitze in Rußland und die Flutkatastrophe in Pakistan stehen in einem ursächlichen Zusammenhang, schreibt die Basler Zeitung. Wie im Rekordsommer 2003 wird bei einer Omega-Wetterlage ein stabiles Hoch- durch zwei Tiefdruckgebiete flankiert. Ob diese seltene Wetterlage durch den Klimawandel verursacht wird, ist allerdings nicht ausreichend erforscht; allerdings scheint die Wahrscheinlichkeit für außergewöhnliche Wetterereignisse erhöht.

Die ARD hat zwei Dokumentationen zu den Folgen ausgestrahlt: Ina Ruck zeigt, wie in Rußland ganze Dörfer Opfer der Flammen werden. Die Regierung wird wegen der Schwächung der Brandbekämpfung mitverantwortlich für die Situation gemacht. Putin spielt den starken Mann, doch der Unmut in der Bevölkerung wächst. Florian Meesmann versucht, das Ausmaß der Fluten in Pakistan zu verdeutlichen – auch hier sind die Behörden überfordert.

Momentaufnahmen eines Krieges

Wikileaks veröffentlicht interne Militärreporte über Afghanistan

Wikileaks hat ca. 100.000 interne Dokumente des amerikanischen Militärs in Afghanistan aus den Jahren 2004 bis 2009 veröffentlicht. Erstmals arbeitete das Portal vor der Veröffentlichung mit Medienvertretern – der New York Times, dem Guardian und dem Spiegel – zusammen, um der umfangreichen Sammlung Herr zu werden und eine Auswertung zu ermöglichen. Kenner des Krieges werden von dem Material nicht überrascht sein – dennoch belegt es Zusammenhänge, die bisher lediglich als offene Geheimnisse galten und nicht verifiziert waren. Für eine breite Öffentlichkeit dagegen werden viele Fakten helfen, den Krieg besser zu verstehen. Weiterlesen … »

Tropfen für Tropfen

Neue Details um den Verkauf französischer U-Boote an Pakistan bringen Nicolas Sarkozy in Verbindung mit Schmiergeldzahlungen
Ironisches Filmplakat zu "Karachigate"
Ironisches Filmplakat zu "Karachigate" Bild von blogcpolitic

Die Parteien- und Wahlkampffinanzierung hat in Frankreich immer wieder zu Skandalen geführt: Gelder nahmen dabei oft abenteurliche Wege. Häufig waren staatsnahe Rüstungs- und Rohstoffkonzerne beteiligt, die Regierungen in korruptionsaffinen Ländern für Aufträge bestachen. Von diesem Geld flossen dann Provisionen zurück nach Frankreich. Der Ölkonzern Elf Aquitaine wurde beispielsweise für solche Geschäfte genutzt.

Nun vermuten Pariser Ermittlungsrichter 1 solche »Kickback«-Geschäfte auch beim Verkauf 2 von U-Booten der Agosta-Klasse an Pakistan.  Schmiergeldzahlungen sollen nach Pakistan und zurück nach Frankreich geflossen sein. Nach dem Verbot von Schmiergeldzahlungen durch den Präsidenten Jacques Chirac wurde bei einem Anschlag 2002 eine Gruppe von französischen Ingenieuren getötet, die für den Bau der U-Boote verantwortlich waren. Der Ermittlungsrichter Marc Trévidic erkennt darin einen Racheakt des pakistanischen Militärs für ausbleibende Schmiergelder.

Schattenwelt

Zur Lage der Menschenrechte

Der Jahresbericht von Amnesty International erinnert daran, daß die Achtung der Menschenrechte in unserer Welt weiterhin eher die Ausnahme denn die Regel darstellt. In 111 Staaten gebe es Folter und Mißhandlungen. Besonders herausgehoben wurden Afghanistan und Sri Lanka. Auf dem Inselstaat starben im Bürgerkrieg zuletzt bis zu 20.000 Menschen, ohne daß dies zu größeren Protesten führte. Aber auch Länder wie Deutschland achteten die Menschenrechte nicht, wenn sie in Folterstaaten abschieben und sich dabei auf diplomatische Zusicherungen der Regierungen verließen.

Der UNO-Sonderberichterstatter Manfred Nowak hat zudem ein Dossier zu Geheimgefängnissen (»Secret Detention«) verfasst, die unter dem Mantel der Terrorismusbekämpfung eingericht wurden. Solche Gefängnisse gebe es in 66 Staaten der UNO. Rußland und Pakistan haben laut taz vergeblich versucht, den Bericht von der Seite des Sonderberichterstatters entfernen zu lassen.

Discount heißt abziehen

Eine NDR-Reportage prangert die Praktiken von KiK an

Der Kleidungshandelkonzern KiK ist in den Medien immer wieder in der Kritik: aufgrund seiner Arbeitsverhältnisse in den Filialen sowie in den Nähereien in Bangladesch. Krankheits- und Urlaubsgeld sowie Gewerkschaften sind dort Fremdworte, rücksichsloser Preisdruck die Unternehmensphilosophie. Eine Reportage des NDR Chefreporters Christoph Lütgert gibt den bekannten Mißständen Namen und Gesichter; ungewöhnlich ist die subjektive Erzählperspektive. Der Unternehmer Stefan Heinig meidet die Öffentlichkeit wie die Gewerkschaften, er gab der Welt jedoch eine Interview. Der Blog Fernlokal fasst die Berichterstattung zusammen; weitere Beiträge finden sich hier.

Grenzen eines Menschenrechts

Ein Überblick über die Verfolgung von Christen weltweit
Koptische Kirche in Assuan, Ägypten <br/>Foto von David Ooms
Koptische Kirche in Assuan, Ägypten Foto von David Ooms

Fünf Auslandskorrespondenten des Spiegel beschreiben die Verfolgung von Christen. Denn in vielen Ländern existiert keine Religionsfreiheit. Neben Nordkorea seien vor allem Minderheiten in mehrheitlich islamischen Ländern betroffen. In Irak, Pakistan und Ägypten, aber auch in der eigentlich säkularen Türkei stehen christliche Minderheiten unter Druck. Fragwürdig bleibt die Datengrundlage des Beitrags, denn der Verein OpenDoors ist als christliche Vereinigung nicht unbedingt eine neutrale Quelle. Dennoch wird hier ein wenig beachtetes Problem beleuchtet.

Warten hinter Stacheldraht

Sri Lanka nach dem Bürgerkrieg
Provisorische Flüchtlingsunterkunft <br/>Foto von trokilinochchi, Flickr
Provisorische Flüchtlingsunterkunft Foto von trokilinochchi, Flickr

Seit dem Ende des Bürgerkrieges vor einem knappen Jahr sind noch immer tausende Tamilen in Flüchtlingslagern interniert. Zwar verspricht die Regierung ihre Rückkehr, doch viele kommen nicht mehr in ihre alten Orte. Stattdessen sollen sie in sog. »Wohlfahrtsdörfern« angesiedelt werden - direkt kontrolliert von Armeeeinheiten. Auch mit Hilfe der Religion wollen die Singhalesen ihren Sieg festigen. Mittlerweile gibt es schon erste Anzeichen für eine Neuformierung der tamilischen Rebellen von der LTTE.

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