Der politische Preis
Nachdem im vergangenen Jahr mit Barack Obama ein Präsident eines Landes mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, das zugleich mehrere Kriege führt, geht der Preis dieses Jahr an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo, der für seine Charta 08 eine langjährige Haftstrafe wegen Aufrufs zum Umsturz absitzen muß. Über diese Wahl gibt es geteilte Meinungen: Für Martin Winter steht in der taz der Einsatz für Menschenrechte, Pressefreiheit und Demokratie im Vordergrund. Auch wenn es in der Opposition nicht nur Zustimmung für die Thesen des Preisträgers gebe, kritisieren selbst chinesische Offizielle hinter vorgehaltener Hand die Haftstrafe.
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Der Krieg, den es nicht gibt
Der amerikanische Journalist Seymour Hersh hat sich im New Yorker dem Cyberkrieg in den USA gewidmet: Durch das Hacken von militärischer und ziviler Infrastruktur sollen Systeme des militärischen, ökonomischen und politischen Gegners lahmgelegt werden. Doch in der Berichterstattung werde kaum zwischen Spionage und Kriegsführung unterschieden. Militär und Sicherheitsorgane wie die federführende NSA (Nationale Sicherheitsagentur) haben durchaus ein Interesse, diese Grenzen zu verwischen. Durch übertriebene Bedrohungsszenarien lassen sich aufgeblasene Budgets rechtfertigen: Dieser soll für Cyber-Sicherheit bei etwa 13 Milliarden Dollar liegen – ein Cyber-militärischer Komplex ist im Entstehen. Das Aufbauschen von Bedrohungsszenarien hat im amerikanischen Militär eine lange Tradition. Weiterlesen … »
Muskelspiele
Nach Jahren der Entspannung zwischen Süd- und Nordkorea entwickelt sich seit letztem Jahr eine Atmosphäre der Konfrontation. Daran hat nicht nur die militaristische Außenpolitik Nordkoreas Schuld, sondern auch das aggressive Auftreten von Lee Myun-bak, seit 2 Jahren Staatspräsident Südkoreas. Dieser hat nicht nur die Kooperation mit dem Norden teilweise aufgekündigt, sondern bekämpft auch seine Kritiker im eigenen Land mit Methoden, die manche an vordemokratische Zeiten erinnern. Siegfried Knittel zeigte bereits im Juli in den Blättern für deutsche und internationale Politik die Dynamik auf, welche zu der wachsenden Spannung auf der Halbinsel führt. Dabei spielt auch das Verhältnis zu den Schutzmächten China und USA ein Rolle, die beide kein Interesse an einer sich verschärfenden Krisendynamik haben dürften.
Die endgültige Strafe
BR2 Wissen widmet sich der Todesstrafe, die noch in vielen Ländern Teil der Strafjustiz ist. Dabei ist die Wirksamkeit als Abschreckung fragwürdig: Länder mit Todesstrafe haben keine geringere Kriminalitätsrate. Der Bericht beinhaltet ein Interview mit einem Professor für Strafrecht, einen Länderreport aus China, USA und Saudi-Arabien sowie einen Abriß der Geschichte und Arbeit von Amnesty International.
Öde Inseln, heiße Diskussionen
Die Auseinandersetzung um die Senkaku-Inseln ist nur einer der aktuellen territorialen Konflikte, die China derzeit austrägt. Dahinter steht der Wunsch, einerseits seiner wachsenden Marine einen freien Zugang zu den Weltmeeren zu sichern, und andererseits gegenüber Japan und den ASEAN-Staaten die eigene Macht zu demonstrieren.
Doch auch die USA sehen hier ihre »nationalen Interessen« bedroht und intervenieren diplomatisch. Parallel dazu schwelen die wirtschaftlichen Rivalitäten weiter, beispielsweise in Bezug auf die Währungskurse.
Kampf um den Weltmarkt
Die Herstellung von Umwelttechnologien – insbesondere Windkraftanlangen und Solarzellen – ist mittlerweile ein bedeutender volkswirtschaftlicher Faktor in Deutschland. So beträgt ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt bereits stattliche 8 Prozent. In zehn Jahren könnte sie die bisherigen Schlüsselindustrien Auto- und Maschinenbau überholt haben.
Doch die Konkurrenz schläft nicht. Gerade chinesische Anbieter drängen mit preisgünstigen Anlagen auf den Markt; für die Hersteller hierzulande erfordert das eine zunehmende Spezialisierung. Gleichzeitig werden auch Fabriken in anderen Ländern errichtet, wie etwa in den USA. Eine wachsende Bedeutung haben auch die Zulieferer erhalten, etwa im Bereich Investitionsgüter für die Produktion der Anlagen.
Peak Coal
Nicht nur das Erdöl, auch die Kohle droht knapp zu werden. Dabei kommt diesem Energieträger nach wie vor eine immense Bedeutung in der Weltwirtschaft zu. Denn etwa ein Drittel des Energieverbrauchs wird durch Braun- und Steinkohle gedeckt. Die meisten Prognosen gehen zwar von einer langfristig sicheren Versorgungssituation aus. Doch einzelne Stimmen sprechen bereits analog zu Peak Oil von einem absoluten Förderhöhepunkt für Kohle im nächsten Jahr. Danach werde die Produktion langsam abnehmen und den Preis – bei weiter steigender Nachfrage – spürbar steigen lassen.