Tarnkappen-Lobbyismus
Mal geht es um Masthühner, mal um Haarausfall, und manchmal auch um Unterrichtsmaterialien. Es ist nicht immer offensichtlich, wann und wie Lobbyisten am Werk sind. Zwei Grundmuster lassen sich aber erkennen. Erstens: am erfolgreichsten ist PR, wenn sie nicht als solche erkennbar ist. Also in einem scheinbar neutralen, wissenschaftlichen Gewand auftritt. Zweitens: wenn sie es Multiplikatoren - also Politikern, Journalisten oder Lehrern beispielsweise - besonders leicht macht, ihre Inhalte zu übernehmen. Manche Strategien zielen dabei auf konkrete Interessen und deren gezielte Verbreitung bzw. Umsetzung, andere sind langfristiger und breiter angelegt, um bestimmte Grundhaltungen in der Gesellschaft zu verankern. Bedenklich sind sie aber allzu oft. Gerade, weil sie Partikularinteressen als allgemeinwohlfördernd darstellen.
Unruhige Zeiten
Der Historiker Ulrich Breitbach schildert ein wichtiges Kapitel deutscher Arbeitskämpfe: den wilden Streik der Metaller und Bergleute im September 1969 . Gegen den teilweise erbitterten Widerstand der eigenen Gewerkschaften traten spontan weit über 100.000 Arbeiter für höhere Löhne in den Ausstand. Und hatten Erfolg. Der Kommentar des damaligen BDI-Präsidenten Fritz Berg: man hätte „ruhig schießen sollen, dann herrscht wenigstens Ordnung“. Jener Herr war übrigens schon zu NS-Zeiten ein wichtiger Wirtschaftsfunktionär.
Heute schon gerankt?
Interessante Fakten zu einem neuen Ranking und dem üblichen Rauschen im Blätterwald. Oder: wie die berühmt-berüchtigte INSM mal wieder ihre Ideologie von den wohltuenden Kräften des Marktes unters Volk bringt - und das mit scheinbar »wissenschaftlichen« Methoden.