Marktglaube und Wirtschaftstheorie
In der dreiteiligen Interviewreihe des Deutschlandfunk »Lehren aus der Hyperkrise« befragt Stefan Fuchs die Wirtschaftstheoretiker Heiner Flassbeck, Paul Jorison und Robert Skidelsky. Dadurch entsteht ein vielfältiges Bild der Erklärungen für die Finanzkrise. Weiterlesen … »
Die Gerechtigkeit des Marktes
Die Wirtschaftskrise trifft Anleger und Beschäftigte offenbar keineswegs in gleichem Maße, wie Spiegel Online anhand der DAX-Konzerne herausgefunden hat. So zahlte beispielsweise die Deutsche Telekom in 2009 3,4 Mrd. € Dividenden aus, während sie gleichzeitig etwa 4000 Mitarbeiter entließ. Ähnlich sieht es bei einer ganzen Reihe von Unternehmen aus:
22 Dax-Konzerne bauten im vergangenen Jahr Stellen in Deutschland ab. Aber nur neun von ihnen schütten weniger oder gar kein Geld an die Aktionäre aus. Die anderen 13 zahlen trotz Jobabbau die gleiche Dividende wie im Vorjahr - oder sogar mehr.
Eine Bilanz der Aktienmärkte
Frédéric Lordon setzt sich mit Funktion und Aufgabe der Aktienmärkte auseinander. Diese würden ihren Versprechen wie der Finanzierung von Unternehmen nicht gerecht, da beispielsweise in der Bilanz mehr Geld an die Aktionäre aus dem Unternehmenskapital zurückfließt als die Unternehmen durch die Aktienausgabe einnähmen. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Aktienmärkte sei ein Mythos. Dagegen richteten sie durch Renditedruck großen Schaden in der Realwirtschaft an.