Presseschau Medien

Kleiner Fernsehskandal

Anleitung: Wie man in den Giftschrank kommt

Die WDR-Sendung »Zimmer Frei« hat den Satiriker und »Die Partei«-Gründer Martin Sonneborn zu Gast. Die leidliche Runde aus Alsmann, Westermann und Sonneborn beharkt sich übel für die Dauer der Sendung. Am Ende sendet der WDR die Folge nicht. Erst auf starken Einspruch des Publikums wird sie zur Nachtzeit gesendet - und ist im Internet einsehbar.

Die Grenzen der Pressefreiheit

Die britischen Pressegesetze ermöglichen Veröffentlichungsverbote
Zeitweilig verboten - Titel des Londoner Guardian vom 17.9.2009
Zeitweilig verboten - Titel des Londoner Guardian vom 17.9.2009

The Guardian veröffentlichte im September Dokumente, welche die Verwicklung des britisch-niederländischen Konzerns Trafigura in einen der größten Giftmüllskandale der jüngeren Vergangenheit belegen sollen. Demnach wurden hoch giftige Stoffe auf gewöhnlichen Deponien in der ivorischen Millionenstadt Abidjan verklappt.  Die englischen Pressegesetze ermöglichten dem Konzern, die Veröffentlichung zu verbieten. Erst eine Kampagne im Internet verbunden mit der Erwähnung des Falles im britischen Parlament lies Trafigura zurückrudern, das nun ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erste Entschädgungen zahlte.

Im Ententeich

Falschmeldungen sind schnell erfunden und werden wenig geprüft
 <br/>Foto von gynti_46
Foto von gynti_46

Die Süddeutsche Zeitung erzählt eine kurze Kulturgeschichte des Hoax - der absichtlichen Hochstapelei. Zum einen wird dies benutzt, um zu kurzem und schnellem Ruhm zu kommen. Zum anderen führen Medienaktivisten damit die Mechanismen der Nachrichtenvervielfältigung und des gegenseitigen Abschreibens vor.

Datenlecks überall

Die Sicherheit der Nutzer von sozialen Netzwerken vor Belästigung steht immer wieder in Frage

Vor einer Woche brachte Netzpolitik.org einen neuen »Datenskandal« ins Rollen. Ein Berliner hatte von dem sozialen Netzwerk Schüler-VZ per »Cross-Site-Scripting« das Verzeichnis ausgelesen. Er wurde daraufhin verhaftet - obwohl es sich um öffenlich einsehbare Daten handelt. Der Anbieter gibt sich bedeckt. Der taz wirft einen Blick auf den Skandal und das Phänomen von Mobbing und Stalking in sozialen Netzwerken.

Breitseite dem kritischen Journalismus

Wie sich durch eine Personalfrage die Machtfrage in den öffentlich-rechtlichen Medien stellt

Eine Polemik auf dem neuen Medium blogjournalisten.com gegen den Versuch, den ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender abzusägen, steht stellvertretend für den Aufschrei fast der gesamten kritischen deutschen Medienlandschaft. Weiterlesen … »

Die Sendungskritik

Ein Blog widmet sich dem Fact Checking

Bildblog hat eine kleine Schwester bekommen: tagesschau.blogsport.de setzt sich kritisch mit den Nachrichten der ARD-Tagesschau auseinander und bemüht sich, deren Fakten zu prüfen. In diesem Fall geht es um die Berichterstattung über das Schonvermögen von Hartz-IV-Empfängern.

Portrait einer Krake

Wie die Pharma-Industrie ihre Netzwerke spannt

Für die Dokumentation »Das Pharma-Kartell« aus dem Dezember 2008 bekamen die Frontal21-Redakteuren Astrid Randerath und Christian Esser den Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis. Die Pharma-Industrie habe ein »Netz der Korruption gespannt« durch Bestechung von Klink-Ärzten, Unterwanderung von Selbsthilfegruppen und Verschweigung von Nebenwirkungen. Ein Ermittler bezeichnet dies als »mafiöse Methoden«, aber die Industrie könne in Deutschland machen was sie will. Frontal21 deckte auf, daß Verlagsvertreter von Bauer (»Revue«), Condé Nast (»Vogue«) und Wort und Bild (»Apotheken Umschau«) dabei helfen, verbotene Anzeigen für verschreibungspflichtige Medikamente zu schalten und die Grenze zwischen Anzeigen und redaktionellem Teil einzureißen.

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