Presseschau Geopolitik

Zwei mal Schlamassel

Ein doppelter Blick auf die Afghanistan-Strategie

Deutschlanfunk Hintergrund bespricht zwei Seiten der afghanischen Medaille: Ein Rückblick in die Vergangenheit der sowjetischen Besatzung in der 80er Jahre vergleicht die Fehler dieser Invasion mit dem aktuellen westlichen Einsatz. Zum anderen wird ein Blick in die aktuelle Kontroverse innerhalb der amerkanischen Regierung geworfen. Militärs und verschiedene Fraktionen der Obama-Administration sind sich uneinig über die weitere Strategie. Beide Beiträge zeigen Skepsis, den Afghanen das eigene Wertsystem aufzuzwingen.

Krieg ohne Perspektive

Ein Überblick über 30 Jahre Krieg

Der Spiegelfechter betrachtet die politische Landschaft Afghanistans. Darin sei keine Perspektive eines erfolgreichen Staatsaufbaus mit anschließenden Rückzug der westlichen Truppen nach 30 Jahren Krieg zu erkennen. Afghanistan sei ein Staat ohne Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt. Die unterschiedlichen Ethnien seien in ein Kunstprodukt zusammengefasst.

Hundert Jahre Feindschaft

Armenien und die Türkei versuchen alte Gräben zu überwinden
Der türkisch-armenische Grenzfluß Akhurian <br/>Foto von Jean & Nathalie
Der türkisch-armenische Grenzfluß Akhurian Foto von Jean & Nathalie

Deutschlandfunk Hintergrund berichtet von der zaghaften Annäherung zwischen Armenien und der Türkei, deren Verhältnis durch die Massaker an Armeniern vor fast hundert Jahren immer noch getrübt ist. Der Fußball - beide Länder sind in eine WM-Qualifikationsgruppe gelost worden - dient als Vehikel der Diplomatie und Grund gegenseitiger Besuche. In beiden Ländern gibt es Widerstände, aber auch gemeinsame Interessen. Daß gespannte Verhältnis Armeniens zum turksprachigen Aserbaidschan ist ein Hindernis, aber der Westen unterstützt nicht zuletzt wegen Energieinteressen die Initiative.

Ein Militär mit angeschlossenem Staat

Das pakistanische Militär und seine Zauberschüler
Pakistanische Soldaten an der indischen Grenze <br/>Foto von nokes
Pakistanische Soldaten an der indischen Grenze Foto von nokes

Deutschlandfunk Hintergrund unterrichtet den Zuhörer über das komplizierte Verhältnis zwischen Militär und Dschihadis in Pakistan. Die Gruppen, die der Staat in der ungleichen Auseinandersetzung mit Indien und gegen die Sowjetunion in Afghanistan aufbaute, haben sich verselbständigt und verfolgen ihre eigene Agenda.

Russland zwischen Anspruch und Realität

Potenzial und Grenzen seines Militärs
 <br/>Foto von jimforest
Foto von jimforest

In einer ausführlichen Studie befasst sich Margarete Klein mit der Entwicklung der russischen Armee, die in den letzten zwei Jahrzehnten dramatische Veränderungen erfuhr. Während einerseits die Atomwaffen noch immer dem Niveau einer Weltmacht entsprechen, gilt das für die meist veraltet ausgerüsteten und ineffizient geführten konventionellen Truppen längst nicht mehr: der Übergang vom Massenheer des Kalten Krieges zur flexiblen Kampfführung des Informationszeitalters ist bisher kaum gelungen. Weiterlesen … »

Schachtelspiel des Aufstands

In Jemen kämpft eine religiöse Minderheit mit der Zentralregierung
At-tawilah nahe Sanaa im Norden Jemens <br/>Foto von Alexbip
At-tawilah nahe Sanaa im Norden Jemens Foto von Alexbip

Seit fünf Jahren schwelt im Jemen in der Region Saada im Norden des Landes ein Aufstand von schiitischen Zaiditen, die sich in der Ausübung ihrer Glaubenrichtung von der Regierung bedroht fühlen. Derweil die Regierung versucht, den Aufstand mit ausländischem Einfluß und Terrorgruppen in Zusammenhang zu bringen, um sich internationale Unterstützung zu sichern. Der Autor Poerre Bernin versucht in der Le Monde diplomatique die verschachtelten Ebenen des Konfliktes von Religion, Stammenzugehörigkeit und diplomatischer Ränke ins Bild zu rücken.

Kein Wasser auf den Mühlen der Justiz

Dürre und der Westen setzen die Eliten Kenias unter Druck
Raila Odinga, Führer der ODP. "So liegen Beweise dafür vor, dass der Anführer der damals oppositionellen ODM im Rift Valley offen zur Gewalt gegen andere Ethnien aufrief." [taz] <br/>Foto von Action Pixs (Maruko)
Raila Odinga, Führer der ODP. "So liegen Beweise dafür vor, dass der Anführer der damals oppositionellen ODM im Rift Valley offen zur Gewalt gegen andere Ethnien aufrief." [taz] Foto von Action Pixs (Maruko)

Kenia befindet sich in schwierigen Zeiten. Einerseits von einer schlimmen Dürreperiode in Ostafrika betroffen, setzen zum anderen die USA und europäische Staaten die Eliten des Landes wegen Korruption und der Massaker 2007 unter Druck. Insbesonde die amerikanische Regierung will die Straffreiheit der Verantwortlichen und das Vorgehen von Präsident Mwai Kibaki nicht weiter akzeptieren und löst diplomatische Spannungen aus. Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt derweil gegen hohe Beamte und Regierungsvertreter, nachdem Kenia kein Sondertribunal zustande gebracht hat.

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