Presseschau Geopolitik

Neues aus dem Geheimfach

Das NATO-Geheimpapier über die Bundeswehr und die Lage in Afghanistan
Minenfeld in Afghanistan <br/>Foto von Carl Montgomery
Minenfeld in Afghanistan Foto von Carl Montgomery

Die junge Welt sprach mit Kennern des Nato-Geheimpapiers zum von deutschen Kommandeuren befohlenden Bombardement bei Kundus. Demnach kritisiert die NATO die Bundeswehr massiv für den unverhältnismäßigen Einsatz gegen interne Regeln. Die Zeitung titelt daher: »Es war ein Massaker.« Der linke Nachrichtendienst German-Foreign-Policy.com analysiert die Lage in Afghanistan. Es stünden massive Konfklikte zwischen Warlords bevor, die teilweise mit der Regierung verbündet seien. Die Regierung in Washington dagegen setzte sich von Karsais Zentralregierung ab, und erstellt Analysen über Seperatbündnisse mit einzelnen Parteien und Warlords. Zugleich wachse in Deutschland die Distanz zum Einsatz.

Drohungen und Geheimabkommen

Die Spannungen im Norden Südamerikas nehmen zu
Blick auf Bogota <br/>Foto von Tijs Zwinkels
Blick auf Bogota Foto von Tijs Zwinkels

Das geheime Stationierungsabkommen für amerikanische Basen in Kolumbien stößt bei den südamerikanischen Nachbarstaaten auf Empörung und wenig Gegenliebe. Ralf Streck schreibt auf Telepolis, daß dieses Abkommen gegen die kolumbianische Verfassung verstoße und ein wesentlicher Grund für das Wettrüsten in der Region sei. Das vorgebliche Ziel der Bekämpfung des Drogenhandels stehe hinter dem Ziel der stategischen Kontrolle der lokalen Energieressourcen zurück.

Verschlungene Wege

Über das Scheitern der Kontrolle über den illegalen Diamantenhandel in Afrika
 <br/>Foto von Swamibu
Foto von Swamibu

Der Kimberley-Prozess stellte den Versuch dar, den illegalen Handel mit "Blutdiamanten" aus Afrika zu unterbinden. Laut einem Bericht von Fraçois Misser in der taz wird dieses Abkommen aber systematisch unterlaufen und umgangen. Beim Schmuggel aus der Elfenbeinküste und Simbabwe gehören Staaten Mali und Mosambik dem Abkommen nicht an. Am sichtbarsten dient der Handel der Finanzierung von Bürgerkriegsparteien in der Demokratischen Republik Kongo.

Aber nun ist es der Diamantenhandel selbst, der an der Effektivität des Kimberley-Prozesses zweifelt. Auf der diesjährigen Plenartagung der Kimberley-Vertragsparteien, die am Montag in Namibia beginnt, werden sich die Vertreter mit einer Reihe neuer Schmuggelaffären befassen müssen.

Reiche Ernte

Neuer UN-Bericht zum Drogenanbau in Afghanistan
Nach der Mohnernte in Afghanistan <br/>Foto von deckwalker
Nach der Mohnernte in Afghanistan Foto von deckwalker

Die Zeit berichtet über den neuen Report des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) über Drogenanbau in Afghanistan und dessen Folgen. Demnach würden die Taliban durch zunehmenden Drogenanbau ihre Kassen füllen. Ein guter Anlass an den Bericht des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan Craig Murray aus dem Juli 2007 zu erinnern, der den westlichen Truppen vorwarf, den Drogenanbau nicht ernsthaft zu bekämpfen. Weiterlesen … »

Ringen der neuen Mächte

Die Rivalität Indiens mit China
Indisches U-Boot <br/>Foto von tongkai
Indisches U-Boot Foto von tongkai

Die Le Monde diplomatique diskutiert in ihrer aktuellen Ausgabe den Aufstieg Indiens von einer Regional- zu einer Geomacht. Dessen Grundlagen seien das Nuklearabkommen mit den USA, die durch U-Boote gewonnene Zweitschlagskapazität, die konventionellen Streitkräfte und die wirtschaftliche Entwicklung Indiens. Allerdings ist diese Entwicklung geprägt von der alten Rivalität zu Pakistan und der neuen zu China, das im indischen Ozean seien Enfluß verstärkt. Bereits Ende letzten Jahres hatte die Zeitung - hier ergänzend erwähnt - in zwei Artikeln die indische und chinesische Sicht im Ringen um Macht in Asien besprochen.

Der lange Schatten von Srebrenica

Der Fall Mladić und die Ermittlungen in Serbien

Der ARD-Weltspiegel berichtet über die Ermittlungen nach dem vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gesuchten General Ratko Mladić in Serbien. Allerdings werde dieser offenbar von der Armee protegiert. Der Weltspiegel stellt die Frage, ob die Ermordung zweier serbischer Soldaten in Zusammanhang mit den Ermittlungen steht.

Ein Stück Souveränität

Der Versuch Abchasiens sich freizuschwimmen
Der im Krieg 1993 zestörte Regierungssitz in Suchumi <br/>Foto von John
Der im Krieg 1993 zestörte Regierungssitz in Suchumi Foto von John

Abchasien hat sich am Georgienkrieg 2008 nur am Rande beteiligt und hat einige Gebiete von Georgien erobert. Allerdings wurde das Land von Russland als souveräner Staat anerkannt; neben Rußland haben sich nur wenige Staaten wie Venezuela dieser Retourkutsche auf die Anerkennung des Kosovos angeschlossen. Die taz wirft in einem Schwerpunkt einen Blick auf Geschichte und Kultur Abchasiens, das sich durch seine Unabhängigkeit von Rußlands Gnaden in einer schwierigen Position befindet.

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