Presseschau Amerika

Business as usual?

Über die ausgebliebenen Konsequenzen der Finanzmarktkrise

Der Bremer Ökonom Rudolf Hickel äußert sich in einem Interview über die ungenügenden Maßnahmen der Politik und warum gerade jetzt dringend gehandelt werden müsste. Dem stünden jedoch große Widerstände entgegen: »Wer politisch die Finanzmärkte regulieren will, der braucht auch den Mut, Bankenmacht abzubauen. Am Ende sollte keine Bank mehr so groß sein, dass sie ein Systemrisiko darstellt und dann gilt: ´too big to fail.´«

Moloch ist nicht gleich Moloch

Zustand und Perspektiven der Megastädte
São Paulo in Brasilien <br/>Foto von von Downing Street
São Paulo in Brasilien Foto von von Downing Street

Richard Friebe schildert die Lage in den gigantischen Großstädten der Dritten Welt. Trotz oft ähnlicher Probleme wie Umweltverschmutzung, Kriminalität und mangelhafter Hygiene sieht die Zukunft nicht für alle gleich aus. Und Modernisierung bedeutet nicht immer auch sozialen Fortschritt.

Aufrüstung im Armenhaus

Waffenboom in Südamerika
Venuzuela hat russische T-72 bestellt
Venuzuela hat russische T-72 bestellt Bild von cell105

Trotz nach wie vor erheblicher Armut in weiten Teilen der Bevölkerungen rüsten Südamerikas Staaten kräftig auf; im letzten Jahrzehnt haben sich die Ausgaben für Kriegsgerät um mehr als 100% erhöht. Insbesondere die rohstoffreichen Länder geben das Geld mit vollen Händen aus, um sich gegen tatsächliche oder vermeintliche Bedrohungen zu schützen.

Folgenreiche Interpretationen

Dient der Mythos, der Fall Lehmans habe die Finanzkrise ausgelöst den Banken?

Politik und  Finanzwelt scheinen sich einig zu sein, daß der Fall der Investmentbak Lehman Brother die Finanzkrise 2008 beschleunigt, wenn nicht gar ausgelöst habe. Lucas Zeise widerspricht dieser These in der Financial Times Deutschland vehement:

Auch bei Bankern (und ihren Aufsehern) ist die These von der durchschlagenden Wirkung der Lehman-Pleite äußerst populär. Sie rechtfertigt die enormen Summen, die zur Bankenrettung in aller Herren Länder aufgewendet wurden.

Jens Berger sieht im Freitag in der Pleite von Lehman sogar die psycholgische Grundlage für die Durchsetzung des amerkanischen Rettungsprogrammes: Weiterlesen … »

Revolution auf Abwegen

Chávez verliert das Augenmaß

Seit über zehn Jahren regiert der Linke Hugo Chávez in Venezuela. Und dennoch fühlt er sich offenbar immer noch von der »Konterrevolution« bedroht, insbesondere den Medienkonzernen seines Landes. Wie Björn Karl Köhler schreibt, scheint er dabei nun jedes Augenmaß zu verlieren. Die - zum Teil durchaus handfeste - Gängelung von Kritikern nimmt zu und soll nun durch neue Gesetze sogar noch verschärft werden. Weiterlesen … »

Keynes Antischuldenprogramm

Wie sich Staaten sanieren können

Gerald Braunberger sieht langfristige Inflationsgefahren durch die wachsende Staatsverschuldung einerseits und die zunehmende Abhängigkeit der Notenbanken von ihren Regierungen andererseits. Nach Keynes gäbe es im wesentlichen drei Möglichkeiten, die Verschuldung abzubauen: Steuererhöhungen, Währungsabwertung und eben Inflation. Aber alle haben ihren Preis. Weiterlesen … »

Wie geschmiert?

ExxonMobil kämpft um seine Zukunft

Der weltgrößte Ölkonzern - rund 460 Mrd. Dollar Umsatz 2008 - setzt weiter massiv auf fossile Energieträger; neuerdings auch auf die besonders umweltschädliche Gewinnung von Öl aus Teersand. Die Prognosen der Wissenschaft in bezug auf den drohenden Klimawandel und erste Ansätze einer neuen US-Energiepolitik wurden und werden mit finanzstarker Einflussnahme gekontert.

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