Home sweet home?
Laut Wall Street Journal verfügt Hong Kong über die liberalste Wirtschaftsordnung der Welt; hier leben so viele Milliardäre wie kaum sonst irgendwo. Am anderen Ende der sozialen Hierarchie vegetieren Tausende in sogenannten Käfigwohnungen mit 1,5 Quadratmetern Fläche. Eine Reportage der WOZ erzählt von ihrem Leben am Rande der Gesellschaft.
Verstecken und Weiterziehen
Vor fünf Jahren wurden die Lebensbedingungen der Roma in der Türkei und die damit einhergehende Diskriminierung bereits in einem Beitrag der Deutschen Welle thematisiert. Wie tief verwurzelt diese Ausgrenzung weiterhin ist, zeigte sich schlaglichtartig zu Beginn des Jahres bei Ausschreitungen in der Provinz Manisa: Ein aufgebrachter Mob vertrieb die ansässigen Roma und sie wurden aufgrund der unsicheren Situation unter Polizeischutz umgesiedelt. Gleichzeitig verschärft sich die Wohnsituation an anderen Orten. Weiterlesen … »
Die grüne Insel
In Freiburg und darüber hinaus sorgt das Viertel »Vauban« für Aufsehen. Seit Mitte der 90er-Jahre wird hier ein ehemaliges Kasernengelände in ein Wohnviertel umgewandelt. Dabei kommen mehrere innovative Ansätze zusammen: Eine konsequente Niedrigenergiebauweise, weitgehender Verzicht auf Autoverkehr und eine starke Bürgerbeteiligung.
Trotz mancher Reibereien zwischen der Stadtverwaltung und den Bewohnern oder auch zwischen verschiedenen Bewohnergruppen ist das Konzept der nachhaltigen Stadtentwicklung bisher ein großer Erfolg, der sich auch in einer hohen Lebensqualität niederschlägt.
Aus den Augen, aus dem Sinn
Die Not in Haiti ist fast vollständig aus den Medien und damit aus dem Bewußtsein verschwunden. Aber die Probleme dort sind noch immer akut - und werden angesichts kommender Überschwemmungen noch zunehmen. Die meisten Menschen leben unter katastrophalen Umständen in Notunterkünften, es drohen Seuchen. Die Regierung bleibt bei alldem weitgehend untätig.
Es gibt Hunderte dieser Lager. Neben Trümmerwüsten, an Straßenrändern, auf Fußballfeldern, die meisten von ihnen noch ohne Latrinen, ohne Strom sowieso. Port-au-Prince ist ein monströses Obdachlosenheim.
Koka und Gewalt
Raul Zelik berichtet über einen Besuch in Bogotá, Kolumbien. In den Slums der Metropole leben millionen Menschen einen Alltag, der von Armut, Kriminalität und Repression geprägt ist. Dennoch blühen hier im wahrsten Sinn des Wortes auch kleine Hoffnungen auf Besserung.
»In Kolumbien herrscht kein Chaos«, sagt Mónica Rodríguez. »Hier wird mit dem Terror des Chaos Ordnung geschaffen.«
Die langweilige Metropole
Paris ist eine der teuersten Städte in Europa. Für den ärmeren Teil der Bevölkerung, aber auch für die Mittelschicht ist es schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Das Sozialwohnungsprogramm der Stadt deckt den Bedarf nicht und fördert zum Teil die sozialen Spannungen in der Stadt, wie Werner Girgert in der Frankfurter Rundschau präzise analysiert. Ehemalige Arbeiterviertel sind von Aufwertungstendenzen betroffen. Die Entwicklung sei ein Folge der Etablierung von Paris als internationales Steuerungszentrum. Unterdessen plant der französische Präsident Nicolas Sarkozy ein gewaltiges Investionsprogramm für den Großraum Paris, mit dem einigen Gemeinden teilweise die Planungshoheit entzogen werden soll. Junge Leute protestieren mit ungewöhnlichen Mitteln gegen die Wohnungspreise, die ihnen ein Leben in der Stadt Paris erschweren.
Städte ohne Zentrum
In den USA lassen sich die Grenzen zwischen Klassen und Stadtbezirken immer noch an der Hautfarbe ablesen. Hanni Hüsch berichtet für den ARD Weltspiegel aus Philadelphia, Mississippi, wo der erste schwarze Bürgermeister in der früheren Hochburg des Ku-Klux-Klans die Amtsgeschäfte leitet. Weit weniger optimistisch ist eine umfangreiche Reportage von Allan Popelard und Paul Vannier in der Le Monde diplomatique über den Niedergang Detroits. In der einstigen Boomtown der amerikanischen Autoindustrie sind die reichen Bewohner längst in die Vororte gezogen und bezahlen dort ihre Steuern. Die eigentliche Stadt Detroit verödet zunehmend und besitzt die Sozialstatistik eines Schwellenlandes.