Presseschau Beitrag

Irrationale Ängste?

Eine Reportage über die Risiken deutscher Atomkraftwerke
Was kommt da aus der Dose? <br/>Bild von marcos papapopolus
Was kommt da aus der Dose? Bild von marcos papapopolus

Wie gefährlich sind deutsche Atomkraftwerke? Sind die Behörden für den Katastrophenfall vorbereitet? Kann ein Störfall auch in Deutschland passieren? Diesen Fragen geht die Reportage Risiko Atomkraft in der Doku-Reihe 45 Min des NDR nach. Dafür filmt Gesine Enwaldt in Kraftwerken und befragt zahlreiche Fachleute. So sind die meisten Atomkraftwerke gegen Flugzeugabstürze unzureichend gesichert. Auch scheint die Vorsorge für den Krisenfall ungenügend – ebenso wie in Japan sind dafür die Betreiber zuständig. Bei einem Störfall ist es in den komplexen Systemen für die Schichtleiter schwierig, die Ursachen ausfindig zu machen und das Geschehen richtig zu interpretieren, so daß falsche Rückschlüsse möglich sind.

Kommentar

Ein Problem ist durch die nukleare Katastrophe sichtbar geworden, das ebenso für Deutschland gilt: Es existieren keine ausreichenden Vorsorgemaßnahmen für einen Super-GAU, da diese Gefahr schlichtweg nicht hinreichend einkalkuliert wird. Für den Fall, daß bei einer Großkatastrophe der Betreiber überfordert ist, besteht kein Notfallplan, bei dem nationale oder internationale, speziell trainierte Krisenreaktionskräfte eingreifen können. Dazu wäre ein Krisenstab mit Fachleuten nötig, der über ein spezielles Instrumentarium verfügt, das in Kürze verfügbar ist: Beispielsweise fernsteuerbares schweres Gerät, zu dem auch Schwerlasthelikopter gehören. Aber auch ein mobiles geschlossenes Ersatzkühlsystem, das sofort an einen havarierten Reaktor angeschlossen werden kann.