Jenseits des Spektakels
Im Sommer findet erstmals in Afrika eine Fußball-WM statt. Doch nicht alle werden daran teilhaben. Die Bewohner der Slums in Kapstadt beispielsweise können sich die Tickets kaum leisten. Obwohl Millionen von Wohnungen und ausreichend Krankenhäuser fehlen, hat die Regierung ca. 2 Mrd. Euro für Stadien und Infrastruktur ausgegeben.
Dieselben Ursachen, verschiedene Wirkungen
Kaum ist die weltweite Wirtschaftskrise in Ansätzen überwunden, drohen schon neue Komplikationen. Denn die Rohstoffpreise auf den Märkten steigen rasant. Im Westen ebenso wie in den boomenden Schwellenländern könnte das neue Wachstums- und Kaufkrafteinbrüche zur Folge haben. In den armen Regionen allerdings hat durch die Verteuerung der Grundnahrungsmittel die Zahl der Hungernden stark zugenommen: von 2007 bis 2009 um 170 Millionen Menschen.
Autonomie ohne Fortschritt
Auf einen langjährigen Bürgerkrieg folgte 2005 ein Friedensvertrag zwischen der Zentralregierung in Khartum und den Rebellen im Süden. Er verschaffte der oppositionellen SPLA nicht nur Teilhabe an der Macht, sondern war zugleich ein erster Schritt hin zu der angestrebten Unabhängigkeit.
Die Situation für die Menschen dort bleibt aber äußerst schwierig: Die Ernährungslage ist angespannt, Bildungssystem und Infrastruktur sind marode. Auch die Vertreibungen halten an. Und für 2010 droht eine weitere Verschärfung der Zustände.
Schöne Bescherung
Dank einer in Rekordzeit gebauten Pipeline sichert sich China einen erheblichen Anteil am turkmenischen Gas. Die Europäer mit ihrem Nabucco-Projekt geraten ebenso ins Hintertreffen wie die USA mit ihren Plänen für eine Pipeline quer durch Afghanistan. Gleichzeitig verliert Russland sein einstiges Monopol auf den Transport des Energieträgers.
Der kleine Nachbar
Mehr als andere Länder in Lateinamerika ist Mexiko in einen Abwärtssog geraten. Insbesondere die Ärmeren spüren das ganz direkt: die Arbeitslosigkeit steigt und die Löhne sinken. Schuld an der Misere ist aber nicht nur die aktuelle weltweite Krise, sondern auch strukturelle Probleme wie die marode Ölindustrie und die massive Abhängigkeit von den USA - 80% der Exporte gehen über die Grenze nach Norden.
Trübe Aussichten
Das diesjährige Desaster bei der S-Bahn sei nur die »Spitze des Eisbergs«, meint Hans-Werner Franz, der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). Daneben gebe es noch andere technische und organisatorische Probleme. Zurückzuführen ist diese Situation auf die Sparpolitik im Interesse einer Renditesteigerung des Eigentümers Deutsche Bahn AG.
Nun kommen aufgrund der komplizierten Vertragssituation mehrere Optionen für die Politik in Frage: Zum Beispiel eine komplette Neuausschreibung oder die Gründung einer landeseigenen Betreibergesellschaft. Allerdings sind diese Möglichkeiten entweder teuer oder schwierig umzusetzen. Und die Zeit wird knapp.
Das Elend unserer Gegenwart
Die Süddeutsche Zeitung widmet Hunger und der Welternährung anlässlich des Welternährungsgipfels in Rom einen Schwerpunkt. Die Abwesenheit westlicher Staatschefs spreche Bände, obwohl der Hunger bei steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel zunehme. Über die Analyse der Gründe bestehe bis jetzt keine Einigkeit. Deutschlandfunk Hintergrund liefert fundierte Informationen zu den Problemen der Ernährungskrise. Peter Clausing sucht in einem Dossier in der jungen Welt nach Alternativen und Lösungen.