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Danke

schrieb Dexter am 13.12.2011 4:18 in: 24 Stunden in Fukushima Eine Momentaufnahme des schlimmsten atomaren Unfalls seit Tschernobyl. Eine Reportage von Eliza Strickland aus dem Englischen übersetzt von Martin Atzler

Toller Abenteuerbericht! Sowas gibts auch von Tschernobyl und Harrisburg! Immer wieder toll - Wird ja aber nicht der letzte sein. Zur gegebenen Zeit können dann die ersten 7 Absätze des obigen Artikels noch einmal publiziert werden …

Trotzdem: Was die Übersetzung angeht, würde ich »Dynamo« mal mit »Generator« ersetzen. Auch ist es etwas unglücklich ausgedrückt, dass das Uran »in Klumpen nach unten sackte«. Der Inhalt der Brennstäbe kleckerte/fiel auf den Boden des Reaktordruckbehälters während die Brennstabhüllen wegoxydierten. Übrigens setzt dieser Verbrennungsprozess des Zirkoniums nochmal ordentlich thermische Energie frei. »Teilweise« Kernschmelze my ass.

Nochwas: Eine Notabschaltung kann den »Spaltungsprozess« nicht stoppen. Schön wärs, denn dann gäbe es keine Nachzerfallswärme. Die Notabschaltung stoppt lediglich die Kettenreaktion. Auch da würde ich den Text nochmal überarbeiten.

Wie auch immer: Am 11.März war jedem Verantwortlichem klar, dass der Kern von Reaktor 1 im Containment zu finden war. Druckanstieg in diesem Bereich, dort austretende Radioaktivität, etc …

Dieser Zustand wurde m.E. auch nicht nach aussen kommuniziert, um ungestörter mit Meerwasser kühlen zu können. Prima, wenn man Wasser aus dem Meer in einen Behälter mit den Kernresten - mehrere Tonnen(!) urster, glühender Isotopensuppe - pumpt, um es dann wieder direkt ins Meer zurücklaufen zu lassen. Uarghs.

Auf der einen Seite gab es auch kaum eine andere Möglichkeit. Auf der anderen Seite waren die allermeisten Medienvertreter auch überhaupt nicht in der Lage, die Prozesse selbstständig zu deuten. (Siehe ARD-»Experte« Werner Eckert)
Auch heute, 9 Monate später, sind nur sehr wenige unabhängige Informationen (z.B. Messwerte, Bilder, Videos) zu dieser riesigen Katastrophe zu bekommen. Ein Unding bei genauerer Betrachtung.

Noch ein Wort zur Kontaminationsproblematik: Derzeit ist ja ein Gebiet in einem festen Radius um das Kraftwerk als so eine Art Sperrzone definiert. Schön wärs, wenn diese Maßnahme dem Szenario gerecht werden würde. Die Kontamination ist allerdings bei weitem nicht so homogen, wie auf den ersten Blick anzunehmen:
http://www.youtube.com/watch?v=PDOBKu8P-DE
(Was auch schon länger bekannt sein könnte, siehe http://sysout.twoday.net/stories/16555075/)
Es werden bis heute anscheinend noch nicht einmal landesweite Messungen vorgenommen. Wenn man von den Privatinitiativen der betroffenen Bürger absieht …

Occupy Bewegung ist gescheitert

schrieb Zum Scheitern verurteilt am 9.12.2011 20:07 in: Reif für den Zeitgeist Zur Occupybewegung

Warum: Das Problem an dieser Bewegung ist meines Erachtens nach, daß (nach allem Augenschein) die Aktivisten der Bewegung wohl glauben, daß die Regierungen als solche Willens und in der Lage sind, dem Treiben auf den Finanzmärkten inclusive allen anderen dort angesprochenen Problemen ein Ende setzen zu können.

Allein, das ist und bleibt eben in einem kapitalistischen Staat nur ein Glaube. Interessant wird die ganze Bewegung (unter welchem Namen dann auch immer), wenn dieser Glaube sich in Luft auflöst (das ist zur Zeit der Fall) und die Demonstranten Ihre Wut gegen das gesamte Gesellschaftssystem richten, und das weltweit …

Dann wird die gesamte Bewegung erst interessant.

Schubladen und Quark

schrieb Count Krey am 5.12.2011 11:39 in: Reif für den Zeitgeist Zur Occupybewegung

Ich bin vom Spiegelfechter auf diese Seite aufmerksam geworden und habe mir spontan den Artikel über die Occupy-Bewegung rausgesucht um mal zu schauen, was hier so verzapft wird.

Ein Teil des Artikels entspricht sicher der Wahrheit, aber mit gefällt nicht, wie hier verallgemeinert wird. Es wird so getan als ob ein Großteil der Bewegung aus „Zeitgeistlern“ und anderen VT-Volks besteht, dem würde ich aber widersprechen wollen, es sind vllt. die, die am meisten auffallen.

Und der absolute Oberhammer ist der Teil:

„Die Ablehnung aller Ideologien und der Politik im Allgemeinen gehört dazu. Dabei sind es vor allem in der emanzipatorischen linken Bewegung in langen Auseinandersetzungen durchgesetzte Praktiken, die unter Ideologieverdacht gestellt werden. So wie viele Assange-Fans die Vergewaltigungsvorwürfe der schwedischen Frauen konsequent ignorieren und die Piratenpartei in Sachen Frauenquote noch hinter der CSU rangiert, so wird auch die Forderung der Abgrenzung nach rechts unter Ideologieverdacht gestellt.“

Genau, die Piraten lehnen „die Politik“ so sehr ab, dass sie eine eigene Partei gegründet haben, die auch nicht auf einem gesunden Demokratieverständnis, sondern auf der Suche nach einem Führer und Erlöser basiert. Gut das war jetzt Ironie, aber offensichtlich hat der Autor nicht einen blassen Dunst von dem was er schreibt. Dann natürlich klar, man muss den Fall Assange natürlich Bildzeitungsmäßig darstellen, obwohl diese Behauptung falsch ist und das auch bereits seit ungefähr nem gefühlten Jahr bekannt ist. Und dann der nächste Hammer, die Piraten haben keine Frauenquote buhuhu, hallo geht’s noch? Jetzt wird hier die Frauenquote als Allheilmittel propangiert, als ob diese nicht umstritten wäre. Davon dass sich z.B. in Berlin nur eine Frau zur Wahl gestellt hat und diese auch reingekommen ist, wird natürlich kein Wort verloren. Natürlich darf am Ende der Nazi-Vorwurf nicht fehlen, wo kämen wir denn dahin, wenn so ein Artikel nicht auch Godwins Law folgenden würde? Eine klare Definition für „rechts“ bleibt natürlich auch aus, für die meisten Leute ist alles rechts von „den Grünen“ bereits „rechts“ und somit müsste man sich von allen Positionen die Parteien rechts davon vertreten abgrenzen?

Dem halben Artikel gebührte eine maximale Gesichtspalmierung und die Frage, welche politische Haltung bzw. „Ideologie“ der Autor hat?

Occupy

schrieb Didier am 4.12.2011 19:11 in: Reif für den Zeitgeist Zur Occupybewegung

Danke, das musste einfach einmal gesagt sein. Ergänzen möchte ich damit, dass sich diese Bewegung nicht entblödet, allenthalben den Faschisten Henry Ford mit seiner antisemitischen »Kritik« am Kapital zu zitieren.

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Weitere Hintergrundtexte

schrieb Martin Atzler am 3.12.2011 19:35 in: Turmhohes Elend Hamburgs gesichtsloser Bauboom

Ich denke, der Autor geht – verglichen mit vielen Beiträgen in den bürgerlichen Medien – ziemlich weit in seiner Kritik. Grundsätzlich ist Investion in Stadtraum eine Parkplatz für Kapital, wie dies David Harvey in »The Right to the City« treffend darstellt. (Lesenswert dazu auch Andre Holm in den Blättern.) Die Bewegung, die Hanno Rautenberg kurz anspricht, bezieht sich ja auf Harvey. Erwähnenswert, wenn auch etwas älter, ist auch der Text »Vom Ende der Stadt als staatliche Veranstaltung«, erschienen in der Prokla 1998.

Die Schlußfolgerung: Die Stadt soll ein Lebensraum für Menschen sein, kein Parkplatz für Kapital. Die Realität sieht anders aus.

Was ist der "Sachzwang"?

schrieb genova am 3.12.2011 15:03 in: Turmhohes Elend Hamburgs gesichtsloser Bauboom

Rauterberg schreibt:

»Woran das liegt? Warum Hamburg sich so bedingungslos selbst verschandelt? Es liegt vor allem an den drei Prinzipien, die diese Stadt regieren: erstens das Geld, zweitens das Geschäft, drittens die Rendite. Alles muss möglichst effizient, möglichst billig, möglichst schnell gehen. Schönheit aber rechnet sich nicht, sie lässt sich nicht in Zahlen fassen.«

Das ist ja schon mal nicht schlecht. Wenn er jetzt noch ein wenig weiter ginge in seiner Analyse käme vielleicht mehr heraus als die zeit-übliche Lamentiererei, ohne der Sache auf den Grund zu gehen. Stattdessen lautet das Rauterbergsche Fazit:

»Warum das so sein muss? Im Zweifel lautet die Antwort: Es liegt an den Sachzwängen.« Alles andere könnte die Anzeigekunden der Zeit wohl irritieren.

Wen die Zusammenhänge interessieren:

http://exportabel.wordpress.com/category/architektur/

Lieber Axel, hast Du schon

schrieb Lemmy Caution am 3.12.2011 1:36 in: »Tanz zwischen sozialen Bewegungen und staatlicher Organisation« Südamerika am Scheideweg

Lieber Axel,

hast Du schon einmal Minen in den Anden gesehen? Das sind im günstigen Fall Großprojekte, die einer komplexen organisatorischen und technologischen Struktur bedürfen. Mit gut ausgebildeten und bezahlten einheimischen Experten, gerade übrigens auch für Fragen des Umweltschutzes. Ökologisch und im Hinblick auf den Arbeitsschutz problematischer sind da schon die kleinen Minen. Kein Zufall, dass sich der große chilenische Unfall vor 2 Jahren in einer solchen kleinen Mine abspielte und dass der staatliche Großkonzern Codelco eine wichtige Rolle bei der Rettung übernahm.
Small is beautiful mag sich zwar von einem deutschen Schreibtisch romantisch anhören, die Realität da unten sieht aber völlig anders aus. Ich kenne einen Ingenieur und zwei angelernte Arbeiter mit Uni-Abschluß, die bei Codelco arbeiten. Sie sind mit den Arbeitsbedingungen und dem Lohn sehr zufrieden.

Die Rohstoffe und Agrarprodukte werden heute zu einem großen und stark wachsenden Anteil nach China verkauft. China ist heute der wichtigste Abnehmer chilenischer Exporte und der zweit-wichtigste der brasilianischen. Das Gewicht des lateinamerikanischen Außenhandels wird sich weiter stärkstens in den pazifischen Raum verlagern. Dies hat die Preise für Rohstoffe in den letzten Jahren deutlich nach oben getrieben, gleichzeitig verfestigt es aber die Rolle Lateinamerikas als Rohstoffproduzent. Auf der anderen Seite werden damit natürlich auch die Sozialprogramme finanziert. Argentinien bezieht etwa von den Soja-Produzenten eine sehr einfach einzuziehende 30% Exportsteuer.
Ausser in Brasilien investiert China bisher auch kaum in die industrielle Fertigung in Lateinamerika. Anders als etwa die europäische und US-amerikanische Automobil-Produktion mit ihren gutbezahlten und technologisch anspruchsvollen Arbeitsplätzen.

Ich habe mit keinen Wort gesagt, ich wäre gegen Armutsbekämpfung. Ich weise lediglich darauf hin, dass man diese Zahlen mit einer gewissen Vorsicht betrachten muss. Diese nicht-Armen geraten immer noch in gewaltige Schwierigkeiten, wenn etwa ein Familien-Angehöriger ernsthaft krank wird. Sie müssen sich bei ihren Ausgaben nach wie vor sehr disziplinieren.

Die medizinische Gratis-Versorgung vertiefte sich in Lateinamerika zwischen den 20er und 70er Jahren. Nach der Verschuldungskrise gabs hier allerdings empfindliche Kürzungen. Seit etwa 2005 werden die entsprechenden Ausgaben in praktisch jedem Land der Region wieder erhöht. Allerdings aus meiner Sicht langsamer und z.T. ineffizienter (Venezuela) als möglich und wünschenswert wäre. Exemplarisch hier etwa Plan Auge in Chile: http://es.wikipedia.org/wiki/Plan_AUGE

Ich habe auf zahlreiche aus meiner Sicht irreführende Textstellen hingewiesen. Du magst das als Details abtun. Soziale Bewegungen sind völlig berechtigte und wichtige Interessengruppen. Diese haben naturgemäß öfters auch widerstreitende Interessen. Ich habs für die Cocaleros und die Pueblos Originarios oben beispielhaft erläutert. Schon aus diesen auch in Lateinamerika völlig normalen Interessens-Gegensätzen zwischen verschiedenen Gruppen kann es keine »nationalen Bündnisse« zwischen den einzelnen Bewegungen und dem Staat geben. Die Regierung sollte aber diese Bewegungen in seine Entscheidungsfindungen einbeziehen und Kompromisse finden. Die Vorstellung einer Einheit sozialer Pressure Groups - deren Existenz ich für absolut notwendig halte - und Staat stellen allerdings eine romantisierende Vorstellungen dar. Dafür sind lateinamerikanische Gesellschaften heute viel zu differenziert, was aus meiner Sicht ein Beleg für Modernität darstellt.

Gruß Lemmy

Bild des Benutzers Axel Weipert

Na schön...

schrieb Axel Weipert am 2.12.2011 23:07 in: »Tanz zwischen sozialen Bewegungen und staatlicher Organisation« Südamerika am Scheideweg

…schauen wir uns doch die Sache mal in aller Ruhe und ohne aufgeregte Polemik an:

Transnationale Konzerne sind keineswegs nur ausländische. Ich glaube, dem Bauer ist es vermutlich relativ egal, ob z.B. die Vergiftung des Wassers von einem in- oder ausländischen Bergbaukonzern verursacht wird. Abgesehen davon: an wen verkaufen die denn ihre Rohstoffe/Agrarprodukte? Sicher auch an China, aber zu großen Teilen eben an den Westen. Vom »Hinterhof der USA«, »edlen Wilden« usw. ist übrigens in dem Artikel nirgends die Rede, da erübrigt sich also eine Wiederlegung. Ich glaube übrigens schon, dass Armutsbekämpfung ein Erfolg sein kann. Frag mal die Leute, die das konkret betrifft. Es ist sicher nicht ausreichend, aber irgendwo muss man anfangen. Und da sind rudimentäre medizinische Versorgung, Bildung und eben auch staatliche Transferleistungen unverzichtbar als erste Schritte.

Das eigentliche Thema hast du, Entschuldigung, wohl nicht ganz richtig erfasst. Tatsächlich weist ja schon der Titel darauf hin, dass es hier Konflikte zwischen den sozialen Bewegungen und den Regierungen gibt. Von einer Revolutionsromantik oder Verherrlichung von Chavez und Co kann also wirklich nicht die Rede sein. Außerdem hatte ich explizit darauf hingewiesen, dass es zu keinem tiefergehenden Strukturwandel gekommen ist. Also bitte etwas gründlicher lesen und nicht einfach ein Kritikschema herunterbeten, das hier nur sehr begrenzt zutrifft…

Ha Ha Ha. Der übliche Quatsch

schrieb Lemmy Caution am 2.12.2011 21:58 in: »Tanz zwischen sozialen Bewegungen und staatlicher Organisation« Südamerika am Scheideweg

Das böse Kapital und die interessens-einen edlen Wilden.
Weiß mal wieder nicht, wo ich anfangen soll…
Die überwiegende Mehrzahl der Konzerne, welche die Rohstoffe bimbesmässig in Wert setzen sind lateinamerikanisch. Sie waren es vor Chávez, Morales und anderen Lautsprechern & Wenig-Bewegern. Insbesondere Companhia Vale do Rio Doce tritt als globale Mining-Company auf. Die haben Minen in Afrika, Kanada und sonstwo. Codelco, der größte Kupferkonzern der Welt, ist staatlich chilenisch. PVDSA kontrolliert den Großteil der Erdölförderung in Venezuela seit den 70ern. Die Soja-Haciendas in Brasilien, Argentinien und Paraguay gehören Argentiniern, Brasilianern und Paraguaschos.
Die besten Zahlen in der Armuts-Bekämpfung in der Region hat ausgerechnet das neoliberale Chile aufzuweisen. »Armutsbekämpfung« ist insbesondere bei den aktuellen Rohstoffpreisen nicht besonders schwierig. Man definiert eine Armutsschwelle, bei der die Leute nicht hungern, aber nach europäischen Maßstäben immer noch weit von unserer unteren Mittelschicht entfernt sind. Das ist bestimmt ein Fortschritt, eröffnet diesen Leuten aber nur äußerst beschränkte Zukunftsperspektiven.
Hinterhof der USA. Das ist wirklich eine Aufwärmung von revanchistischen TäTäRä-Leutchen, die es immer noch nicht verknusen können, von der eigenen Bevölkerung Star-Spangled Banner pfeifend einen fetten Arschtritt bekommen zu haben. China ist heute der Handelspartner Nr. 1 des neoliberalen Chile. Auch unter konservativen Regierungen (Peru bis vor kurzem oder Kolumbien) wächst der Handel mit China gewaltig… und repliziert nur das alte Muster: Lateinamerika als Exporteur von Rohstoffen und Importeur von Fertigwaren. Die neue Nachfrage hebt natürlich die Preise, verfestigt aber auch ungute Strukturen.
Anders als Europa sind die meisten Staaten Lateinamerikas wesentlich weniger abhängig von den internationalen Finanzmärkten, einfach weil sie deutlich weniger Schulden haben. Länder wie Brasilien, Uruguay und Chile haben ihre Lektionen aus ihrer Verschuldungskrise gezogen und leben seit Jahren etwas, das Europäer für unmöglich halten: drastische Senkung der Staatsverschuldung durch Haushaltsüberschüsse.

Und dann Präsidenten als Beschützer der Sozialen Bewegungen. Herje. Benutz bitte vorm Tippen deinen Verstand. Bei dem Streit über den Straßenbau durch dieses Pueblos Originarios (Indianer)-Naturschutzgebiet in Bolivien neulich befürchteten die Pueblos Originarios insbesondere einen massiven Einfall einer anderen ebenfalls Sozial-Bewegung organisierten Gruppe: Den Coca-Bauern.

Die Venezuela-Berichterstattung der Lefty-Shefties ist deshalb eingeschlafen:
In den Jahren 2005 bis 2008 hatte Venezuela sehr hohe Wachstumsraten, weil Chávez auf einem Rohstoffboom noch ein fettes schuldenfinanziertes Konjunktur-Feuerwerk abzündete. Und seitdem geht da nix mehr. Ähnlich wie die Pueblos Originarios in ihrer ersten Begegnung mit den Europäern, waren die Lefty-Shefties ganz versessen nach den funkelnden Glasperlen dieser zweistelligen Wachstumsraten. Sie waren ABER NICHT NACHHALTIG! Besser informierte Lefty-Shefties wissen auch, dass 50% der präsidentiellen Kampagnen in inländische Verschwendung & Mißwirtschaft enden und die übrigen 50% letztlich dazu dienen die völlig antiquierte Kuba-Insel irgendwie am Laufen zu halten. Deshalb schweigen sie lieber. Was sich da nämlich am Ökonomie & Verschuldungs Himmel vor Venezuela zusammenbraut wird nämlich ein ziemlich komplettes Desaster sein. In dem Land mit größten Erdölreserven der Welt…

Lateinamerika ist heute eine politisch äußerst bewegte Region. Auch Linke und selbst einige extreme Linke liefern hier teilweise ihren wertvollen Beitrag. Gerade der allerdings weitgehend rohstoff-preis indizierte Aufschwung liefert Möglichkeiten, das Politiken eingeleitet werden, welche die historisch verfestigten ungerechten sozialen Strukturen aufweichen. Aber mit deinem Groschen-Roman Verständnis amerika21-artiger Provenienz wirst Du den wahren Zuständen und Entwicklungen einfach nicht gerecht.