Presseschau Besiedlung

Die grüne Insel

In Freiburg entsteht ein neues Viertel
Freiburg Vauban <br/>Foto von meaduva
Freiburg Vauban Foto von meaduva

In Freiburg und darüber hinaus sorgt das Viertel »Vauban« für Aufsehen. Seit Mitte der 90er-Jahre wird hier ein ehemaliges Kasernengelände in ein Wohnviertel umgewandelt. Dabei kommen mehrere innovative Ansätze zusammen: Eine konsequente Niedrigenergiebauweise, weitgehender Verzicht auf Autoverkehr und eine starke Bürgerbeteiligung.

Trotz mancher Reibereien zwischen der Stadtverwaltung und den Bewohnern oder auch zwischen verschiedenen Bewohnergruppen ist das Konzept der nachhaltigen Stadtentwicklung bisher ein großer Erfolg, der sich auch in einer hohen Lebensqualität niederschlägt.

Aus den Augen, aus dem Sinn

Die Lage in Haiti heute

Die Not in Haiti ist fast vollständig aus den Medien und damit aus dem Bewußtsein verschwunden. Aber die Probleme dort sind noch immer akut - und werden angesichts kommender Überschwemmungen noch zunehmen. Die meisten Menschen leben unter katastrophalen Umständen in Notunterkünften, es drohen Seuchen. Die Regierung bleibt bei alldem weitgehend untätig.

Es gibt Hunderte dieser Lager. Neben Trümmerwüsten, an Straßenrändern, auf Fußballfeldern, die meisten von ihnen noch ohne Latrinen, ohne Strom sowieso. Port-au-Prince ist ein monströses Obdachlosenheim.

Warten hinter Stacheldraht

Sri Lanka nach dem Bürgerkrieg
Provisorische Flüchtlingsunterkunft <br/>Foto von trokilinochchi, Flickr
Provisorische Flüchtlingsunterkunft Foto von trokilinochchi, Flickr

Seit dem Ende des Bürgerkrieges vor einem knappen Jahr sind noch immer tausende Tamilen in Flüchtlingslagern interniert. Zwar verspricht die Regierung ihre Rückkehr, doch viele kommen nicht mehr in ihre alten Orte. Stattdessen sollen sie in sog. »Wohlfahrtsdörfern« angesiedelt werden - direkt kontrolliert von Armeeeinheiten. Auch mit Hilfe der Religion wollen die Singhalesen ihren Sieg festigen. Mittlerweile gibt es schon erste Anzeichen für eine Neuformierung der tamilischen Rebellen von der LTTE.

Koka und Gewalt

Das Leben im Slum Ciudad Bolívar

Raul Zelik berichtet über einen Besuch in Bogotá, Kolumbien. In den Slums der Metropole leben millionen Menschen einen Alltag, der von Armut, Kriminalität und Repression geprägt ist. Dennoch blühen hier im wahrsten Sinn des Wortes auch kleine Hoffnungen auf Besserung.

»In Kolumbien herrscht kein Chaos«, sagt Mónica Rodríguez. »Hier wird mit dem Terror des Chaos Ordnung geschaffen.«

Jenseits des Spektakels

Von modernen Stadien und Blechhütten

Im Sommer findet erstmals in Afrika eine Fußball-WM statt. Doch nicht alle werden daran teilhaben. Die Bewohner der Slums in Kapstadt beispielsweise können sich die Tickets kaum leisten. Obwohl Millionen von Wohnungen und ausreichend Krankenhäuser fehlen, hat die Regierung ca. 2  Mrd. Euro für Stadien und Infrastruktur ausgegeben.

Die langweilige Metropole

Die hohen Mietpreise führen zu einer Homogenisierung von Paris
Wohnungsbesetzungsparty in Paris <br/>Foto von looking4poetry
Wohnungsbesetzungsparty in Paris Foto von looking4poetry

Paris ist eine der teuersten Städte in Europa. Für den ärmeren Teil der Bevölkerung, aber auch für die Mittelschicht ist es schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Das Sozialwohnungsprogramm der Stadt deckt den Bedarf nicht und fördert zum Teil die sozialen Spannungen in der Stadt, wie Werner Girgert in der Frankfurter Rundschau präzise analysiert. Ehemalige Arbeiterviertel sind von Aufwertungstendenzen betroffen. Die Entwicklung sei ein Folge der Etablierung von Paris als internationales Steuerungszentrum. Unterdessen plant der französische Präsident Nicolas Sarkozy ein gewaltiges Investionsprogramm für den Großraum Paris, mit dem einigen Gemeinden teilweise die Planungshoheit entzogen werden soll. Junge Leute protestieren mit ungewöhnlichen Mitteln gegen die Wohnungspreise, die ihnen ein Leben in der Stadt Paris erschweren.

Neue Höhen vor dem Fall

Der Zusammenhang von Rekordwolkenkratzern und Spekulationskrisen
Burj Dubai <br/>Foto von hoss69, Flickr
Burj Dubai Foto von hoss69, Flickr

Eine leicht ironisch konnotierte Theorie besagt, dass, gerade wenn Wolkenkratzer mit neuen Höhenrekorden fertiggestellt werden, große Wirtschafts- und Spekulationskrisen ausbrechen. Burkhard Müller widmet diesem Phänomen einen Artikel im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Jüngster Beleg seien der Burj Dubai, nachdem bereits die Rekordbauten Empire State Building und das World Trade Center in New York mit Krisen zusammenfielen. Ein Grund sei, dass die Gebäude auf dem Höhepunkt von Spekualtionsbooms geplant werden, aber erst fertiggestellt werden, wenn diese bereits in sich zusammengebrochen sind. Leider läßt er dabei die Theorie des englischen Geographen David Harvey unberücksichtigt, welche davon ausgeht, dass sich Kapitalverwertungsskrisen in massiven Investitionen in Immobilien und Stadtumstrukturierung ausdrücken.

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