Medium Der Spiegel

Vom Protest zum Mainstream

Pop als Gegenstand der Geschichtswissenschaft

Lange haben sich Historiker gesträubt, populäre Kultur als Forschungsgegenstand ernst zu nehmen. Das ändert sich mittlerweile, auch dank einer jüngeren Generation von Wissenschaftlern. Und in der Tat: Man kann auch vom Pop vieles lernen über die Gesellschaft, in der er entsteht und konsumiert wird.

Dabei ist es wenig überraschend, dass noch immer vieles unklar ist: Was ist eigentlich Pop? Wann begann seine Geschichte? Und welche Veränderungen durchlief er dabei? Auch wenn ihn jeder kennt, bleibt also noch viel zu erforschen.

Warten auf den billigen Plätzen

Die Missstände im Gesundheitswesen

Es entspricht durchaus den Erfahrungen vieler Menschen, jetzt ist es statistisch nachgewiesen: Kassenpatienten müssen sehr viel länger auf einen Arzttermin bei einem Spezialisten warten als Privatpatienten. Das hat eine groß angelegte Telefonumfrage der AOK Rheinland ergeben. Trotz kontinuierlich steigender Ärztezahlen  lässt also die Versorgung der Bevölkerung zu Wünschen übrig. Denn nach wie vor sind etwa 90% der Menschen in Deutschland gesetzlich versichert. Weiterlesen … »

Baumeister des Sozialismus

Die osteuropäische Moderne
Straßenbauministerium in Tiflis/Georgien
Straßenbauministerium in Tiflis/Georgien Bild von bonstormer

Eine Mischung aus modernen, faszinierenden Formen und trostlosem Grau; Herrschaftsarchitektur und Wohnbauten: Aus dieser Vielfalt hat Roman Bezjak einen Fotoband zusammengestellt. Jahrelang reiste er dafür immer wieder in die Länder Ost- und Mitteleuropas, immer auch auf der Suche nach ungewöhnlichen Perspektiven. Dabei versuchte er, nicht nur bekannte Klischees zu reproduzieren:

»Ein Band, der nur darauf aus gewesen wäre, zu zeigen, wie schrecklich und menschenunwürdig das alles war, ist der hegemoniale Blick des sich überlegen fühlenden Westens auf den Osten.«

Verfahrene Situation

Die Lage im Kaukasus
Flüchtlingslager nach dem Krieg 2008
Flüchtlingslager nach dem Krieg 2008 Bild von Bohan Shen

Knapp drei Jahre ist der Krieg zwischen Georgien und Russland schon her. An der politischen Lage im Kaukasus hat sich seither jedoch nur wenig geändert. Der georgische Präsident Saakaschwili, seinerzeit Hauptverantwortlicher für den Ausbruch der Kämpfe, beharrt noch immer auf der Rückkehr Südossetiens und Abchasiens. Und Russland wiederum unterstützt weiter die Separatisten in beiden Regionen.

Uwe Klußmann plädiert in seiner Analyse für ein Umdenken der EU: Sie solle nicht länger Georgiens Politik mittragen, sondern vermitteln und vor allem mit Abchasien Verbindungen aufbauen. Denn dieses Land sei nicht nur verhältnismäßig demokratisch, sondern auch unabhängiger vom großen Bruder im Norden, als man denken würde. Zumal die Türkei schon seit längerem nicht ohne Erfolg eine Kooperation praktiziert.

Was Kinder glücklich macht

2500 Kinder von 6 bis 11 befragt

Weder Materielles noch zeitlich unbegrenzte Gegenwart der Eltern macht Kinder zufrieden, sondern regelmäßige Zuwendung, Fürsorge und Interesse. Das ergab eine Studie der Kinderhilfsorganisation World Vision Deutschland, die 2500 Kinder in Deutschland zwischen sechs und elf Jahren befragt hat. Demnach ist es weniger wichtig, besonders viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, als vielmehr, wie man diese Zeit nutzt und dass sie berechenbar, d.h. regelmäßig ist.

Auch als liberal missverstandene Gleichgültigkeit macht Kinder unzufrieden. »Kinder wollen mitbestimmen, nicht alleine bestimmen.« Das Interesse etwa an den schulischen Leistungen der Kinder sorgt dafür, dass sie sich ernst genommen fühlen. Unkontrollierter Medienkonsum, z.B. Computerspiele, hingegen führt dazu, dass sie sich als ausgegrenzt empfinden. Diese Art von Medienkonsum und das Gefühl der Ausgegrenztheit ist vor allem in sogenannten sozial schwachen Familien gegenwärtig.

Sparen gegen die Bürger

Proteste in Griechenland weiten sich aus

Die Regierung Papandreou hat eine neue Sparrunde eingeleitet: 78 Mrd. Euro sollen durch Kürzungen bei Sozialleistungen und Gehältern, aber auch durch Privatisierungen zusammenkommen. Das geschieht auch vor dem Hintergrund der internationalen Hilfskredite an Griechenland, die an derartige Einschnitte gekoppelt sind. Innerhalb der Regierungspartei PASOK gibt es erste Abgeordnete, die den Sparkurs nicht mittragen wollen.

Die Bevölkerung formiert sich zunehmend zum Widerstand gegen diese Politik. Interessanterweise haben sich offenbar die Gewerkschaften und die sogenannten »Indignados« nun zusammengeschlossen. Bisher agierten sie weitgehend unkoordiniert. Demonstrationen und Streiks in staatlichen Behörden und Banken sind der sichtbarste Ausdruck dieser Protestwelle. Daneben wird versucht, das Parlamentsgebäude zu blockieren – und es kam auch zu Gewalt zwischen Demonstranten und rechtsradikalen Gruppen.

Viel Geld, wenig Wirkung

Die Hilfen für Afghanistan
Markt in Kandahar
Markt in Kandahar Bild von AfghanCam

Ein aktueller Bericht des US-Senats kommt zu dem Schluss, dass die gewaltigen Hilfsgelder nur selten sinnvoll verwendet werden. Oft sind sie sogar ausgesprochen kontraproduktiv, denn sie fördern Korruption und die Abhängigkeit vom Ausland. Es geht um immerhin 19 Mrd. Dollar seit Beginn des Krieges. Einigen Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich stehen also viele Probleme gegenüber, gerade auch im umkämpften Süden des Landes ist die Lage nach wie vor schlecht.

Die hohen Kosten des Einsatzes könnten nun zu einem schnelleren Rückzug der Truppen führen, wie der Spiegel vermeldet. Demnach sollen große Teile der insgesamt knapp 100.000 US-Soldaten schon vor 2014 zurückgeholt werden. Begründet wird dies auch mit dem Tod Bin Ladens.

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