Presseschau Sprache

Verstand und Verständigung

Über den Ursprung von Sprache

Gesten unterscheiden Kleinkinder von Menschenaffen. In der Forschung werden verschiedene Ansätze verfolgt; dazu zählt der Versuch, Roboter zur eigenen Entwicklung einer gemeinsamen Sprache auszubilden. Dadurch sollen Rückschlüsse auf den Ursprung von Verständigung und Grammatik gezogen werden. Der Schlüssel ist jedoch das Verständnis des sozialen Miteinanders, meint der Anthropologe Michael Tomasello und widerspricht damit dem Linguisten Noam Chomsky. Robert Brammer zeigt in SWR2 Wissen die unterschiedlichen Ansätze der Forschung.

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Anglizismen im Deutschen
 <br/>Foto von Gerard Stolk
Foto von Gerard Stolk

Frankreich betreibt einen bürokratischen Aufwand zum Schutz des Französischen. Dagegen habe Deutschland seine Sprache gegenüber einer Flut von Anglizismen aufgegeben, meint Aleksandra Rybińska in der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita (Die Republik). Ein Auseinanderdriften der Gesellschaft in der Sprache erkennt dagegen Jürgen Trabant in der Süddeutschen Zeitung: Die Oberschicht schicke ihre Kinder auf zweisprachige Schulen, während in der »proletarischen und migrantenreichen« Bevölkerung oft kein richtiges Deutsch gesprochen werde.

Neusprech aktuell

Die Bedeutung von Begriffen in der Politik

Wer die Sprache beherrscht, beherrscht das Denken. Das gilt - erstaunlicherweise - zwar nicht immer, aber doch in vielen Fällen. Der Kampf um politische Inhalte und Interessen ist demnach auch eine Auseinandersetzung um die Deutungshoheit von gesellschaftlichen Entwicklungen, meint Wolfgang Storz:

Politische Sprache ist Politik. Der Kommunikationswissenschaftler Anil Jain weist der Metapher im politischen Geschäft eine bedeutende Rolle zu: Sie sei im Diskurs »ein machtvoller Ort«. Bisher haben vor allem die Marktradikalen dieses Geschäft beherrscht. Aber das muss nicht so bleiben.

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