Presseschau Saddam Hussein

Die verlorene Generation

Sanktionen destabilisierten den Irak bereits vor der US-Besetzung
Pumpen wie diese am Tigris konnten während der Sanktionen nicht instand gesetzt werden <br/>Foto von The National Guard
Pumpen wie diese am Tigris konnten während der Sanktionen nicht instand gesetzt werden Foto von The National Guard

Kaum jemand bezweifelt, daß die amerikanische Besatzung des Irak ein Desaster war – doch als Ursache wird meist lediglich die ethnische und religiöse Zerklüftung der irakischen Gesellschaft gesehen, die neben dem Widerstand gegen die Besatzung zu einem Bürgerkrieg geführt hat. Doch Andrew Cockburn macht in einem Beitrag in der Le Monde diplomatique die Sanktionen nach dem Zweiten Golfkrieg 1991 für die Situation verantwortlich. Diese haben, nachdem der Krieg bereits die zivile Infrastruktur des Irak zerstörte hatte, einen Wiederaufbau erschwert und die Einfuhr selbst offenkundig ziviler Güter verhindert: Pumpen für die Wasseraufbereitung fehlten ebenso wie Medikamente, so daß die Kindersterblichkeit sich binnen weniger Jahre vervielfachte. Weiterlesen … »

30 Jahre und kein Frieden

Das Verhältnis Irak-Iran

Vor genau dreißig Jahren begann der Irak mit dem Angriff auf das Nachbarland, das kurz zuvor eine Islamische Republik geworden war. Mit massiver finanzieller und militärischer Hilfe der USA und der Golfstaaten glaubte Saddam Hussein an einen schnellen und profitablen Sieg. Doch acht Jahre und eine Million Tote später musste man sich mit dem Status quo ante zufrieden geben, keine Seite konnte die andere entscheidend schlagen.

Noch heute ist das Verhältnis der beiden Länder angespannt. Trotz – oder gerade wegen – der mittlerweile starken Position der schiitischen Glaubensbrüder im Irak prägen noch immer Mißtrauen und teilweise offene Feindschaft das Bild. Daran sind die USA mit ihrer fragwürdigen Nahostpolitik nicht unschuldig.

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