Presseschau Wissen

Wer darf über Wissen entscheiden

Die Diskussion über Qualitätskriterien von Wikipedia

Jens Berger kritisiert im Freitag die Kriterien, nach denen Artikel in der Wikipedia als relevant oder löschbar kategorisiert werden. Diese richte sich nach der scheibaren Autorität gedruckter Werke und stellt damit das Projekt selbst in Frage. Berger berichtet von einer Podiumsdiskussion der Wikipedia zum Thema, und wundert sich über die gewaltige Macht von 300 Administratoren. Die Frage nach Kriterien und einen Einblick in die Wikipedia-Kultur gab auch ein Beitrag aus der Le Monde Diplomatique aus dem Mai.

Konzentration und Alternativen

Die Digitalisierung des Buchs

Daniel Leisegang beschäftigt sich in einem Essay mit der Zukunft des Buches. Durch Digitalisierung verändern sich die Verhältnisse fundamental. Google drohe durch sein Digitalisierungsprogramm zum Monopolisten zu werden. Leisegang begrüßt daher das drohende Scheitern des amerkanischen Entschädigungsabkommens. Er analysiert die Alternative »Open Access«, die sich allerdings noch in den Kinderschuhen befinde, aber der Konzentration der Verlage für Fachzeitschriften entgegenwirken könne.

Wetterwarnung vor Kopenhagen

Skeptische Stimmen vor der UN-Klimakonferenz
 <br/>Foto von florriebassingbourn
Foto von florriebassingbourn

Die Erwartungen vor dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen sind gedämpft, schreibt die taz. Ein Grund sei die Skepsis, ob die USA ein Klimagesetz verabschieden. Jeffrey Sachs sieht in der Financial Times Deutschland einen Hinderungsgrund in der 2/3-Mehrheit, die in den USA ein völkerrechtlicher Vetrag im Senat erhalten müsse. Deutschlandfunk Hintergrund schaute sich die öffentliche Diskussion in den USA genauer an. Einen kleinen Überblick zu den Positionen zu Kopenhagen gibt das wenig unabhängige Informationsportal euractiv, ein Medienspiegel zur Vorkonferenz in Bangkok und ein Dossier zu Kopenhagen findet sich auf den Seiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Vielzitiert ist der Kopenhagen-Klimabericht des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Die Grenzen der Pressefreiheit

Die britischen Pressegesetze ermöglichen Veröffentlichungsverbote
Zeitweilig verboten - Titel des Londoner Guardian vom 17.9.2009
Zeitweilig verboten - Titel des Londoner Guardian vom 17.9.2009

The Guardian veröffentlichte im September Dokumente, welche die Verwicklung des britisch-niederländischen Konzerns Trafigura in einen der größten Giftmüllskandale der jüngeren Vergangenheit belegen sollen. Demnach wurden hoch giftige Stoffe auf gewöhnlichen Deponien in der ivorischen Millionenstadt Abidjan verklappt.  Die englischen Pressegesetze ermöglichten dem Konzern, die Veröffentlichung zu verbieten. Erst eine Kampagne im Internet verbunden mit der Erwähnung des Falles im britischen Parlament lies Trafigura zurückrudern, das nun ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erste Entschädgungen zahlte.

Grenzen im Meer

Die Konsequenzen der Jagd nach Rohstoffen in der Tiefsee
Tiefsee Isopod <br/>Foto von coda
Tiefsee Isopod Foto von coda

Ressourcen werden knapper, daher wird verstärkt nach Erzen und Energieträgern in den Weltmeeren gesucht. Dabei werden neue Technologien entwickelt, um die Funde überhaupt nutzen zu können. Zugleich ist die seltene und wenig erforschte Tiefseenatur dadurch bedroht. Außerdem geraten Staaten über ihre Seegrenzen und den damit verbundenden Abbaurechten in Konflikte. Sarah Zierul bringt in der WDR Story dieses Thema ans Tageslicht.

Merkwürdige Wege zur Heilung

Über die Schwierigkeiten Halluzinogene zu erforschen

Die Grenze zwischen Medikamenten und Drogen ist mehr eine Frage des Gebrauchs als der Substanzen. Halluzinogene Drogen werden durch Betäubungsmittelgesetze häufig verboten. Christian Weber berichtet in der Süddeutschen Zeitung über Wissenschaftler, die in neuen Studien über den positiven Nutzen von bewußtseinserweiternden Substanzen und deren Heilungserfolge forschen.

Wenig Funken bei der Entwicklung

Die lahme Entwicklung sparsamer Autos in Deutschland

Die deutsche Automobilwirtschaft hinkt bei der Entwicklung umweltverträglicher Technologien wie dem Hybridantrieb hinterher, meint die taz anlässlich der Internationalen Automobilausstellung. Warum sparsame Autos auf dem Massenmarkt nicht ankommen und die Hersteller dies auch nicht ausreichend unterstützen, versucht eine Dokumentation des SWR zu beleuchten.

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