Presseschau Beitrag

Darwin, kein Gott und der Mensch

Eine philosophische Betrachtung

Glaubt man einem Darwinisten wie Daniel Dennett, bestehen zwischen den Ansichten der Biologie und der Geisteswissenschaften über die Stellung des Menschen in der Evolution gar keine unüberbrückbaren Hürden. Denn dann ist die Kultur zwar weiterhin ein exklusives Kennzeichen des reflektierenden und mitteilenden Akteurs, aber deshalb trotzdem in evolutionäre Prozesse integrierbar: Jeder Organismus hat Intentionen, wenn auch nicht notwendig Gründe. Und die sog. Meme wären ein plausibles Modell, wie auch in der Kultur evolutionäre Gesetzmäßigkeiten wirken. Ein interessanter Beitrag von Rudolf Maresch.

Kommentare

Telepolis: Wenig Kunst, viel Unterhaltung

Die genealogische Struktur der Evolutionstheorie hat sie seit ihrer ersten Formulierung interessant für die Anwendung auch auf nicht-biologische Systeme gemacht. Am so genannten »Sozialdarwinismus« hat sich gezeigt, dass eine solche Übertragung nicht nur nicht möglich ist, sondern auch noch zu extremen Folgen führen kann. Nicht selten steht hinter dieser Applikation eine Agenda, die nicht-wissenschaftliche Phänomene durch »Evolutionierung« verwissenschaftlichen will. Das scheint auch für die Anwendung der Evolutionstheorie auf die Phänomene Simulation und Virtualtität zu gelten.