Presseschau Beitrag

Public Private Partnership

Blackwater diente der CIA als verlängerter Arm
Richtig abgebogen? <br/>Foto von deepsignal, Flickr
Richtig abgebogen? Foto von deepsignal, Flickr

Die amerikanische Zeitschrift Vanity Fair hat mit einer Art »Home Story« über den Chef der nicht nur für Morde an Zivilisten berüchtigten privaten Söldnerfirma Blackwater Erik Prince international und auch in Deutschland für einigen Wirbel gesorgt. Demnach habe Blackwater als verlängerter Arm des Geheimdienstes CIA gearbeitet, um bei heiklen Aufträgen durch »glaubhafte Abstreitbarkeit« Operationen der amerikanischen Regierung ohne Nachweisbarkeit zu ermöglichen. Der Autor Adam Ciralsky beruft sich auf Quellen in Sicherheitskreisen, nach denen Blackwater in Zusammenarbeit mit der CIA an einem Programm zur Ermordung von mutmaßligen Al-Quaida-Kadern beteiligt war. Prince wirft den Demokraten im Kongress vor, für die Veröffentlichung der Kooperation verantwortlich zu sein.

Das Programm sei allerdings nie in die Tat umgestzt worden, weil der »politische Wille« gefehlt habe, womit offenbar gemeint ist, das die Verantwortlichen kalte Füße bekommen haben. Da der in Hamburg lebende Deutsche syrischer Herkunft Mamoun Darkazanli laut des Vanity-Fair-Berichtes ein Ziel der angeblich nie umgesetzten Operation war, hat der Fall auch in Deutschland für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Nachrichtendienstexperte der Süddeutschen Zeitung Hans Leyendecker berichtet über den Fall. Allerdings bezweifelt eine nicht genannte Quelle, offenbar der Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung Günter Heiß, den Sachverhalt. Laut taz verlangen die Grünen in dem Fall nach Aufklärung.

Wie ernst es nun der Regierung und der CIA mit dem verdeckten Mordprogramm auch gewesen sein mag: Erschreckend an dem Fall ist die enge Verquickung von privaten Firmen und Geheimdienstskreisen, eine Allianz, die für eine Demokratie sicher gefährlicher ist als alle Terroristen zusammen.

Kommentare

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