Presseschau Beitrag

Stütze der Freiheit?

Gauck zur Bundeswehr
Ein "Staatsbürger in Uniform"
Ein "Staatsbürger in Uniform" Bild von Bundeswehr

Mit seiner Rede vor der Führungsakademie der Bundeswehr hat Bundespräsident Joachim Gauck viel Widerspruch ausgelöst. Er attestierte darin der Truppe, eine Stütze der Freiheit und Menschenwürde zu sein - hierzulande, aber auch im Ausland. Gauck betonte die demokratische Ausrichtung der aktuellen Armee und ihre Rolle als »Friedensmotor«. Dem setzte er zugleich die unseligen Militärtraditionen der deutschen Geschichte entgegen. Durchaus originell sah er diese vor allem verkörpert in der NVA: Einer Armee also, die im Gegensatz zur Bundeswehr nie an einem Krieg teilgenommen hat.

Kommentar

In den Medien wurde vor allem ein Satz breit diskutiert, nämlich, dass »es wieder deutsche Gefallene gibt, das ist für unsere glückssüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen.« Aber auch neben dieser eigenartigen Argumentation - Glücksstreben als verwerfliches, Opferbereitschaft als positives Verhalten - gibt es an dieser Rede eine Menge auszusetzen. Angefangen vom krampfhaften Bemühen einer totalitarismustheoretischen Gleichsetzung von Nationalsozialismus und DDR. Weiter über die völlig unkritische Haltung gegenüber Kriegseinsätzen allgemein, ja, deren moralische Überhöhung. Und schließlich: Ist die Bundeswehr wirklich die sattelfest-demokratische Institution, die Gauck in ihr sehen will? Schafft sie wirklich die »kritischen Geister«? Dieser Präsident wird noch für manche Überraschungen sorgen. Leider werden es keine guten sein.

Kommentare

Die NVA der DDR hat

Die NVA der DDR hat mitgeholfen, mit militärischen Mitteln den Prager Frühling niederzuschlagen.

Bild des Benutzers Axel Weipert

NVA

Nun, Gauck hat nicht ganz unrecht. Die DDR war in mancher Hinsicht durchaus militaristisch. Man denke etwa an die Betriebskampfgruppen oder an die zahlreichen öffentlichen Truppenparaden. Aber, wie gesagt: an einem Krieg hat die NVA nie teilgenommen. Auch nicht in der CSSR 1968. Sie stand zwar »Gewehr bei Fuß«, wurde letztlich aber nicht eingesetzt. Das vor allem, weil man die ohnehin hochgradig angespannte Lage nicht noch mit Assoziationen an den Einmarsch 1938/39 aufheizen wollte.

Gauck: Kriegshetzer

Das ist Gauck für mich. Ich dachte immer, vor allem Christen sollten für »Nie wieder Krieg« eintreten, aber die CDU - übrigens auch die SPD und die Grünen - sind ihren Taten nach nur für Kriege. Politische Lösungen gibt es für sie nur zum Schein. Und Gauck unterstützt dieses noch.
Dieser BP vertritt damit weder christliche noch menschliche Werte und ist absolut inakzeptabel. Gleiches gilt natürlich für seine Rolle zu ESM und Fiskalpaket, aber das ist ein anderes Feld.
DDR militaristisch ? Wenn ich heute beobachte, wie ruckzuck die Nato ihre Interessen mit Uran-Bomben durchsetzt, finde ich Betriebskampfgruppen auf jeden Fall gerechtfertigt. Libyen war zu schwach und wurde sofort zerschlagen, an Syrien beißt sich die Nato hoffentlich die Zähne aus. Sehr gut, dass es Russland und China gibt, die der Nato Grenzen aufzeigen.
Manchmal ist es zum Verzweifeln, wenn man die vorherrschende Dummheit der Völker sieht, aber anderseits gilt: Der Kampf für das Gute (Frieden und Völkerverständigung) war noch nie leicht.