Presseschau Beitrag

Krieg in Vorbereitung

Die Unabhängigkeit des Südsudan wird mit Waffenlieferungen befördert
Piraten kapern die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/MV_Faina">MV Faina</a>
Piraten kapern die MV Faina

Als somalische Piraten das Schiff Faina auf dem Weg aus der Ukraine nach Kenia kapern, finden sie niemanden, der es freikaufen möchte; trotz und obwohl es über und und über mit Waffen – darunter über 30 T-72 Panzer – vollgestopft ist. Rainer Kahrs versucht für das ARD Radiofeature das Geheimnis zu lüften:

Die Piraten kapern das Schiff, und für einen Moment erkennt man ein Netzwerk: Heimlich fahren Frachter und bringen Waffen für den Südsudan, dort könnten sie bald gebraucht werden. Aber wer koordiniert die Aktion? Wer steckt hinter diesem großen Waffengeschäft, das Auswirkung hat auf die Sicherheitslage in ganz Nordafrika?

Doch ähnlich wie bei der Arctic Sea wird der Hintergrund nur teilweise klar: Der ölreiche Südsudan soll vor dem Referendum zur Unabhängigkeit umfassend aufgerüstet werden. Mit von der Partie sind ukrainisches und kenianisches Militär und Nachrichtendienste, undurchsichtige Reedereien und Geschäftsleute, weitere westliche Nachrichtendienste. Insgesamt soll der Waffendeal über hundert Panzer und anderes militärisches Material umfassen – parallel werden dem Sudan die gleichen Panzer verkauft.

Kenner vermuten das Pentagon hinter dem Waffendeal. Bereits in der Vergangenheit soll verdeckte Militärhilfe an die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) geflossen sein. Doch stimmen die hier genannten Zahlen, so liegt die aktuelle Unterstützung bei weit mehr als 100 Mio. Dollar. Der Südsudan verfügt nicht über eine eigene Infrastruktur, das Erdöl zu verkaufen, wird jedoch am Export beteiligt – fraglich bleibt, ob aus diesen Geldern oder aus schwarzen Kassen des Pentagon die Waffen finanziert werden. Weniger fraglich ist, daß die nachrichtendienstliche Waffen-Connection kein Krisenmanagement eingeplant hatte. Im Hintergrund kämpfen mehrere Mächte um Sudans Erdöl.

Kommentare

Stellvertreterkrieg USA - China No. 2

Die spannende Frage wird nun sein, ob mit dem Referendum Anfang 2011 neben Korea ein zweiter Stellvertreterkonflikt zwischen USA und China ausbricht.

Meldung bestätigt

Die Wikileaks-Depeschen haben nun unsere Vermutung belegt, daß die USA in den Waffendeal involviert sind:

Indes laufen die Vorbereitungen für das Referendum.