Presseschau Kuba

Zwischen Hammer und Amboß

Zu Angolas Unabhängigkeit 1975

Am 11. November 1975, vor 35 Jahren, wurde Angola unabhängig. Die bisherige portugiesische Kolonialmacht war außerstande und seit der Nelkenrevolution auch nicht mehr willens, den kostspieligen Guerrillakrieg weiterzuführen.

Doch der Unabhängigkeitskrieg verwandelte sich in einen Bürgerkrieg: Verschiedene angolanische Gruppen bekämpften sich nun gegenseitig. Zudem intervenierten Kuba, die Sowjetunion und zumindest mit zivilen Kräften auch die DDR zugunsten der MPLA, die USA, China, Zaire und Südafrika unterstützten die rivalisierende UNITA. Weiterlesen … »

Der offene Giftschrank

Die Zensur auf Kuba
Havanna <br/>Foto von Rudi Heim
Havanna Foto von Rudi Heim

Ole Schmidt besuchte auf einer Weltreise die kubanische Hauptstadt Havanna und traf dort den Betreiber einer Untergrundbibliothek. Von diesen gibt es auf Kuba ein Netzwerk, bei dem verbotene Bücher ausgeliehen werden können. Die Regierung tolleriere diese Form des Widerstands, da sie nach einer Verhaftungswelle 2003 keine weitere Verschlechterung der Beziehung mit der EU wünsche. Die Wahrnehmung des karibischen Staates sei im Ausland häufig undifferenziert, denn es werde »entweder als kommunistische Hölle oder als kommunistisches Paradies gesehen«.

Simón Bolívars Erben

Die politisch-soziale Grundstruktur Lateinamerikas

Auch 200 Jahre nach dem Beginn der Unabhängigkeitsbewegungen dominieren in Lateinamerika die traditionellen Eliten: Landbesitzer und städtisches Großbürgertum. Daran konnten die »Fassadendemokratien« wenig ändern. Das gilt ebenso für die charismatisch-populistischen Staatschefs vom Schlage eines Perón oder Zelaya.

Was aber muss passieren, damit sich Lateinamerika von seinen vordemokratischen Traditionen befreien kann? Es braucht neue Parteien. Allerdings nicht solche, mit denen grosse Familien oder einsame FührerInnen Fussvolk um sich sammeln, sondern Parteien, die aus sozialen Bewegungen heraus entstehen.

Als Beispiele dafür nennt Toni Keppeler die Gruppen um Evo Morales oder - vielleicht etwas fragwürdig - Luiz Inácio »Lula« da Silva. Jedenfalls scheint klar zu sein, dass die Situation keineswegs bis in alle Ewigkeit so bleiben muss, wie sie aktuell ist.

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