Presseschau Europa

Unruhige Zeiten

Ein fast vergessener wilder Streik

Der His­to­ri­ker Ul­rich Breit­bach schil­dert ein wich­ti­ges Ka­pi­tel deut­scher Ar­beits­kämp­fe: den wil­den Streik der Me­tal­ler und Berg­leu­te im Sep­tem­ber 1969 . Gegen den teil­wei­se er­bit­ter­ten Wi­der­stand der ei­ge­nen Ge­werk­schaf­ten tra­ten spon­tan weit über 100.000 Ar­bei­ter für hö­he­re Löhne in den Aus­stand. Und hat­ten Er­folg. Der Kom­men­tar des da­ma­li­gen BDI-​Prä­si­den­ten Fritz Berg: man hätte „ruhig schie­ßen sol­len, dann herrscht we­nigs­tens Ord­nung“. Jener Herr war üb­ri­gens schon zu NS-​Zei­ten ein wich­ti­ger Wirt­schafts­funk­tio­när.

Tricksereien in der Provinz

Dienstanweisungs-Affäre: Der Versuch, den GEW-Chef in Niedersachsen unter Druck zu setzen, könnte der Bildungsministerin den Job kosten

Offenbar hat die niedersächsiche Bildungsministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) versucht ihr Befugnisse per Dienstanweisung an die Landesschulbehörde zu mißbrauchen, um mit Tricksereien dem Landes-GEW-Chef Eberhard Brandt disziplinarisch zu verfolgen, berichtet Michael Quasthoff für die taz. Dies belegen einige Aktenvermerke und lägen nahe, daß die Ministerin den Landtag belogen habe.

Ein Wahlkampf…

…braucht Programme

Es wird viel über sie gesprochen, aber kaum jemand liest sie tatsächlich - die Wahlprogramme der Parteien. Eine Auswahl: Weiterlesen … »

Die geschickte Verschleierung der eigenen Inkompetenz

Ein Epos über die Pleite der Hypo Real Estate

Jens Berger erzählt in einer dreiteiligen Artikelreihe auf Telepolis die Geschichte der größten Bankenpleite der Bundesrepublik Deutschland: Das »Va Banque«-Spiel der Banker und das Aussitzen der Bundespolitik durch die Finanzpolitik Steinbrücks, der es schaffte, sein Versagen als geschicktes Rettungsmanöver zu verkaufen. Ergänzend sei auf die Kolumne von Lukas Zeise aus der Financial Times Deutschland ein Artikel über die Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Untersuchungsausschuß zur HRE verwiesen.

Polizei im Flecktarn

Truppeneinsätze im Inneren - gestern und heute

In der SZ bilden die aktuellen Forderungen der CDU nach einer Legalisierung von Bundeswehreinsätzen im Inland den Anlass, sich entsprechende Aktionen der Armee in früheren Zeiten anzuschauen. Fazit: »Es gibt in der deutschen Geschichte keine einzige positive Erfahrung aus dem bewaffneten Einsatz von Militär im Inneren.« 

Konsum statt Kritik

Wie sich das Arbeitsumfeld der Journalisten verändert

Eine aktuelle Untersuchung bei namhaften Redaktionen zeigt, wie sich die Anforderungen an Journalisten in den letzten Jahren verändert haben. Die zunehmende ökonomische Orientierung der Medienunternehmen sorgt für steigende Arbeitsbelastung und weniger Kapazitäten für anspruchsvolle Recherche. Gleichzeitig sinkt der Anteil kritischer Berichte zugunsten eher unterhaltungsorientierter Beiträge.

Keynes Antischuldenprogramm

Wie sich Staaten sanieren können

Gerald Braunberger sieht langfristige Inflationsgefahren durch die wachsende Staatsverschuldung einerseits und die zunehmende Abhängigkeit der Notenbanken von ihren Regierungen andererseits. Nach Keynes gäbe es im wesentlichen drei Möglichkeiten, die Verschuldung abzubauen: Steuererhöhungen, Währungsabwertung und eben Inflation. Aber alle haben ihren Preis. Weiterlesen … »

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